Radevormwald Ökumenische Raketen

Radevormwald · Der Wupper-Karneval mit dem Schlachtruf "Wupp-ti-ka" erreichte im Gemeindehaus am Siedlungsweg neue Höhen. Die "Koalition" der Kirchengemeinden setzte zahlreiche Glanzpunkte und provozierte viele Raketen.

Alle hatten am Freitagabend wieder Platz genommen, die Freunde des Karnevals im großen närrischen Boot, das zum zweiten Mal in Dahlerau vor Anger lag. Die beiden Kapitäne an Bord, Herbert Moeselaken und Erhard Falkenhagen, begrüßten die Narrenschaft im evangelischen Gemeindehaus am Siedlungsweg herzlich und ließen durch Hildegard Moeselaken auch gleich die strenge Festverordnung verlesen.

Nach ihr war nur gute Laune zu zeigen, alle Lieder waren mitzusingen und Skatkarten oder Strickstrümpfe verpönt. Letztere Freizeitbeschäftigungen erübrigten sich, denn das Programm präsentierte sich wieder sehr bunt und fröhlich. Der Kirchenchor "Cäcilia Vogelsmühle" schaffte gleich als Eisbrecher die erste Rakete den Abends. Den berühmten "Holzmichel" hatten die Sänger passend auf den Karneval umgetextet. Sie ermunterten die Gäste, den Refrain laut und stehend mitzusingen. Ein Sangesbruder, Franz-Josef Klein aus Beyenburg, erzählte heitere Geschichten von der Bundeswehr, aus Ehe, Kirche und Beruf. Sein Lohn war ein tosendes dreifaches "Wupp-ti-ka".

Die begehrtesten Bützchen schienen die von Jungfrau Jörgine zu sein. Der Besuch des RKG-Dreigestirns war einer der Glanzpunkte der Karnevalssitzung an der Wupper. Für Prinz Thomas I. war es ein Heimspiel, mischte er doch schon bei der Premiere kräftig mit. Am Freitag gab er den ihm von der Jungfrau am Donnerstag verpassten Maulkorb zurück.

Zwei Promi-Ehrengäste

Ohne dieses Utensil rutschte der Prinz erwartet kurz in die Politik ab. Er begrüßte Horst Enneper als Rentner, der seine Zeit nun nutze, um Orden zu sammeln, und wagte ein kleines Tänzchen mit Angelika Schäfer, der Ehefrau des stellvertretenden Landrats, Rolf Schäfer. Bauer Stefan, in seiner Größe und in dem prächtigem Kostüm kaum zu übersehen, zog es vor, die Geschehnisse aus der zweiten Reihe still zu beobachten.

Begeistert war das Publikum auch von den Darbietungen der Tanzgarden. Zur Musik von Pipi Langstrumpf zeigten sie akrobatische Tanzeinlagen. Das Dreigestirn verteilte Orden, ähnlich wie es auch Otto Ottfried mit den "Hausorden" machte. Das Bergische Blasorchester Vogelsmühle kam dabei kaum mit den "Tuschs" nach. Es begleitete den Abend und beeindruckte auch mit spontanen Beiträgen.

Stimmung pur auch beim Auftritt zweier "Ehrengäste": DJ Ötzi (Jochen Schmidt) und Wolfgang Petry (Willi Hoffmann). Zu den Hits formierten sich schnell die Wupper-Polonaisen.

Und dann kamen die fünf Riesenhüte. Unter ihnen steckten Herren, auf deren nackten Oberkörpern sich Gesichter zeigten. Besonders belacht: der Zylindertanz. In die "Bütt" traten auch Leni Wotsch und Ernst Reinholz. Die große Tanzgarde schloss die stimmungsvolle Sitzung mit einem "Samba Brasil" ab.

(RP)
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