Oberbergischer Kreis Wie die Position von Notrufen geortet werden kann

Oberberg · Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises hat im Dezember 2019 im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojektes erfolgreich ein System zur Ortung von Notrufteilnehmern eingeführt, welche per Smartphone den Notruf 112 wählen.

 Von vielen Leitstellen kann bereits eine Ortung von Notrufen durchgeführt werden.

Von vielen Leitstellen kann bereits eine Ortung von Notrufen durchgeführt werden.

Foto: ja/Ilgner, Detlef (ilg)

Dabei nutzt die Feuer- und Rettungsleitstelle einen Dienst namens AML (Advanced Mobile Location). Dieser Dienst ist ein Bestandteil der Betriebssysteme Android (Google) und IOS (Apple).

Wählt ein Nutzer per Smartphone mit entsprechendem Betriebssystem den Notruf 112, werden umgehend und automatisch die Ortungsdienste zur Positionsbestimmung per WLAN und GPS aktiviert und die Positionsdaten an die Feuer- und Rettungsleitstelle übertragen. Dem Disponenten in der Feuer- und Rettungsleitstelle wird nun innerhalb weniger Sekunden die Position des Anrufers samt Koordinaten in einer Karte im Einsatzleitsystem angezeigt, so dass er die alarmierten Rettungskräfte punktgenau zum Einsatzort lotsen kann.

Die Ortung von Festnetzanschlüssen wird in der Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen

Kreises im Notfall bereits seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Aktuell werden jedoch rund dreiviertel aller Notrufe per Mobiltelefon abgesetzt, welche bisher nur sehr zeitaufwändig und mit Unterstützung des jeweiligen Providers zumindest grob geortet werden konnten. Mit seiner vielfältigen Landschaft ist das Oberbergische sehr attraktiv für Urlauber. Dies stellt wiederum die Disponenten der Feuer- und Rettungsleitstelle oft vor das Problem, dass Notrufteilnehmer ortsunkundig sind und sich fernab öffentlicher Straßen und Wege befinden. Die Einführung von AML kann nun die Zeit bis zur Lokalisation des Notfallortes, auch bei eventuellen Sprachbarrieren, deutlich verkürzen.

Eine Erhebung im Rahmen des Pilotprojektes ergab, dass die Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises derzeit bundesweiter Spitzenreiter bei der erfolgreichen Auswertung von AML-Positionsdaten ist.

Mehr Informationen gibt es unter www.obk.de.

(s-g)
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