Radevormwald/Remscheid Neuer Wahlkreis sorgt für Spannung
Radevormwald/Remscheid · Sieben Kandidaten bewerben sich um das Direktmandat bei der Landtagswahl am 14. Mai. 31 Parteien kämpfen um die Zweitstimme. Angesichts des neu zusammengestellten Wahlkreises könnten sich im Ergebnis Überraschungen auftun.
Diese Politiker buhlen um die Gunst der Wähler
Der Wahlkreis 35 ist größer geworden. Die Remscheider und die Radevormwalder wählen in diesem Jahr erstmals gemeinsame Kandidaten. Radevormwald ist für die CDU in jüngerer Vergangenheit meistens ein sicherer Wahlkreis gewesen, Remscheid gilt traditionell als Stadt, in der der SPD-Kandidat beste Chancen hat. Nur einmal, 2005, gelang es Elke Rühl (CDU) den damaligen Landtagskandidaten Hans-Peter Meinecke (SPD) zu schlagen. Bei der Landtagswahl 2012 lag Sven Wolf (SPD) mit 12,9 Prozentpunkten vor seinem Konkurrenten Jens Nettekoven.
Die Radevormwalder haben 2012 gesplittet gewählt. Viele gaben der SPD ihre Zweitstimme (34,1 Prozent für die SPD, 30,1 Prozent für die CDU), CDU-Kandidat Peter Biesenbach schaffte in der Stadt dagegen satte 45,4 Prozent und gewann wie seit der Wahl 2000 mit sechs Prozent Vorsprung auch das Direktmandat in Oberberg Nord.
Die Wahlergebnisse aus den bisherigen Landtagswahlen sind durch den neuen Zuschnitt nur noch bedingt vergleichbar. Viele der Kandidaten sind in Remscheid alte Bekannte und versuchen derzeit, sich in Radevormwald bekannt zu machen. Sven Wolf (SPD) holte 2012 das Direktmandat mit klarem Vorsprung vor Jens Nettekoven (CDU), der mit etwas Verspätung über die Landesliste in den Düsseldorfer Landtag einzog. Auch die Remscheider Ratsfrau Jutta Velte (Grüne, in Radevormwald aufgewachsen), die dank des guten Ergebnisses der Grünen 2012 über die Landesliste nach Düsseldorf zog, tritt im Mai wieder an. Insgesamt sind es sieben Kandidaten, die um die Stimmen der Bürger kämpfen.
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Die Linke schickt mit dem Vorsitzenden der Remscheider Ratsfraktion, Fritz Beinersdorf, einen wahlkampferprobten und schlagfertigen Kandidaten ins Rennen. Die FDP setzt mit dem Hückeswagener Jörg von Polheim auf einen Kandidaten von außerhalb des Wahlkreises, der bereits über 22 Monate Erfahrung als Bundestagsabgeordneter (2012 und 2013) verfügt. Für die Alternative für Deutschland (AfD) steht Andreas Keith-Volkmer auf der Liste. Der einzige Einzelbewerber in diesem Kandidatenkreis kommt aus Radevormwald. Es ist Felix Staratschek aus Radevormwald, der dort für die Alternative Liste aktiv ist.
Demnächst werden die Wahlbenachrichtigungen verschickt. Rund 78.000 Remscheider sind wahlberechtigt, dazu kommen 16.645 Wähler aus Radevormwald. Ab dem 24. April kann per Brief gewählt werden. Die Kreiswahlleitung für den Wahlkreis 35 liegt in Remscheid in den Händen von Stadtdirektor Christian Henkelmann. Im Ämterhaus am Ebert-Platz werden am Wahlabend auch die Ergebnisse aus den Radevormwalder Wahlbezirken übertragen, so dass das Bild am Wahlabend komplett sein wird. Radevormwalder können über die Ergebnisse bei einer kleinen Wahlparty im Bürgerhaus diskutieren.
