Radevormwald Notarzt – von der Stadt oder vom Kreis?

Radevormwald · In einem Gespräch zwischen Vertretern der Stadt, des Kreises und des Sana Krankenhauses sind gestern verschiedene Varianten diskutiert worden. Der Standort Rade scheint gesichert. Die Entscheidung liegt bei Politik und Kreis.

 Bürgermeister Dr. Josef Korsten.

Bürgermeister Dr. Josef Korsten.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Die politischen Gremien der Stadt werden sich in der kommenden Woche erstmals mit der Notarztversorgung der Zukunft auseinandersetzen müssen. Das erklärte gestern Bürgermeister Dr. Josef Korsten. Er berichtete von Entscheidungsvarianten, die in den nächsten Wochen durchgeprüft werden sollen.

"Von allen Seiten betont worden ist, dass der Standort des Notarztes in Radevormwald bleibt", sagte Korsten. Klar sei auch, dass das bisherige Alarmierungssystem effektiver werden muss und dadurch kostengünstiger. In Zukunft soll der Rettungswagen separat vom Notarzt zum Unfall- oder Schadensort fahren, damit er flexibler eingesetzt werden kann.

"Herausgearbeitet worden ist, dass als Träger der Notarztversorgung weiterhin die Stadt in Frage kommt oder eine Übernahme durch den Oberbergischen Kreis", sagte Korsten. In Oberberg ist der Kreis für zwölf Kommunen zuständig, Rade ist als einzige Kommune selbstständig. Korsten sagte, dass sich die Vertreter des Kreises konstruktiv an der Entscheidung beteiligen wollen. "Entscheidend wird bei dieser Frage sein, welche Lösung betriebswirtschaftlich am besten darstellbar ist", sagte der Bürgermeister, der keine Tendenz öffentlich kundtun will, "weil die Entscheidungsträger der Stadtrat und der Kreistag sind", sagte Korsten. In der Sitzung des Hauptausschusses sollen die Aufträge für weitere Untersuchungen erteilt werden, die später auch mit den Krankenkassen als den Kostenträgern festgeschrieben werden müssen.

Neben dieser ersten Grundsatzentscheidung muss noch eine zweite getroffen werden. Es muss festgelegt werden, wer in Zukunft den Notarzt stellt. Die Trägerschaft wird weiterhin bei der Stadt oder eben auch beim Oberbergischen Kreis liegen. Auch dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder stellt das Sana Krankenhaus wie bisher den Notarzt, dann aber zu geänderten Bedingungen, oder Sana fällt ganz raus und der Notarzt wird wie in anderen Kommunen auch vom Oberbergischen Kreis gestellt. "Die Vertreter von Sana haben uns ihre Vorstellungen unterbreitet", sagte Korsten und berichtete auch an dieser Stelle über ein sehr konstruktives Gespräch. Entscheidend seien aber die betriebswirtschaftlichen Zahlen, die in den nächsten Wochen erarbeitet werden sollen.

Festgelegt worden ist gestern auch, dass, wie angekündigt, eine Entscheidung bis zum Spätsommer im September fallen soll, damit der zum Jahresende von der Sana AG zu kündigende Vertrag nahtlos Anfang Januar unter alter oder neuer Trägerschaft fortgesetzt werden kann. Sana hatte vor einiger Zeit angekündigt, dass der vom alten Krankenhausträger übernommene Vertrag zum Jahresende gekündigt wird.

Korsten bezog auch Stellung zur Diskussion hinter verschlossenen Türen. "Es geht um wirtschaftliche Verträge. Diese Zahlen dürfen wir ohne Zustimmung nicht öffentlich machen", sagte Korsten, der glaubt, dass ein Zeitfenster von zwei bis drei Monaten zur Entscheidung ausreichend ist.

FRAGE DES TAGES

(RP)
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