Beliebte Radsportveranstaltung in Radevormwald „Night on bike“ fällt dieses Jahr aus

Radevormwald · Nur 377 Sportler hatten sich bislang angemeldet, normal sind 750 bis 1000. Als eine mögliche Absage erstmals angekündigt wurde, war die Resonanz enorm. In den sozialen Netzwerken gab es mehr als 35.000 Reaktionen – darunter aber nur drei weitere Zusagen.

 Sven Schreiber hofft auf eine „Night on Bike“ im kommenden Jahr.

Sven Schreiber hofft auf eine „Night on Bike“ im kommenden Jahr.

Foto: Jürgen Moll

Es wäre wohl ein finanzielles Desaster geworden, hätte Sven Schreiber an der Organisation für die „Night on bike“ 2022 eisern festgehalten. So musste der Inhaber der Veranstaltungsagentur „hammerevents“ und Geschäftsführer von Radsport Nagel die Notbremse ziehen und die Traditionsveranstaltung absagen. Der Grund: Zu wenige Anmeldungen. „Wie fast überall. Die Veranstaltungsbranche verzeichnet generell einen extremen Rückgang“, sagt Schreiber.

Weil wegen der Corona-Pandemie viele Veranstaltungen verlegt oder abgesagt worden seien, hätten viele Menschen noch jede Menge Eintrittskarten an ihren Kühlschränken hängen. „Da ist ja zwei Jahre nichts gelaufen“, sagt Schreiber. Hinzu käme, dass viele im ersten Corona-Jahr noch Sport gemacht hätten, da vielen aber im zweiten Corona-Jahr das Ziel fehlte, sei auch diese Aktivität eingeschlafen.

Die Kosten für eine „Night on bike“ seien enorm. Immerhin kämen die Teilnehmer aus ganz Deutschland – und das bei den Spritpreisen und anderen Nebenkosten. „Ein großes Problem ist auch, dass die Menschen jetzt anfangen, Urlaub nachzuholen, auch das spüren wir als Veranstalter“, meint Schreiber. Viele Familien wollten nun lieber etwas für sich machen und wieder ein weitgehend normales Leben führen.

Als eine mögliche Absage erstmals angekündigt wurde, war die Resonanz enorm. In den sozialen Netzwerken gab es mehr als 35.000 Reaktionen – darunter aber nur drei weitere Zusagen. Bis zur Absage hatten sich nur 377 Sportler angemeldet, 540 waren es im ohnehin schon schlechten Corona-Jahr 2021. Normal starten 750 bis 1000 Radsportler bei der „Night on bike“.

Schreiber geht zwar im Prinzip davon aus, dass er 2023 wieder eine „Night on bike“ organisieren wird, „man muss aber jetzt schauen, wie es weitergeht und sich alles entwickelt“, sagt er. Durch den Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und die enormen Kostensteigerungen gebe es derzeit so viele Unwägbarkeiten für die Veranstaltungsbranche. Nach der Hochwasserkatastrophe an der Ahr seien die mobilen Toilettenanlagen extrem teuer geworden, 2022 wurden die Duschkabinen wegen der Flüchtkingskrise rar. „Hier sind die Transportkosten um 100 Prozent gestiegen“, berichtet Schreiber.

Aber es gibt auch positive Nachrichten: Zum Stadtfest am kommenden Samstag, 7. Mai, richtet Schreiber von 15 bis 20 Uhr einen großen „Dirt-Jump-Contest“ auf dem Edeka-Parkplatz an der Elberfelder Straße aus – inklusive acht Meter hohem Anfahrtsturm für die bis zu 16 Radfahrer aus ganz Europa, die dort ihre Kunststücke vorführen. Der Eintritt ist frei. Das Finale steigt um 19 Uhr.

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