Neues Zweiradmuseum in Radevormwald Bismarck-Museum öffnet am Wochenende

Radevormwald · Am Sonntag sind ab 11 Uhr Besucher in den historischen Räumen der einstigen Bergerhofer Fabrik willkommen, um das „Lebendige Bismarck-Zweirad-Museum“ zu besichtigen. Eine Feier mit geladenen Gästen gibt es bereits am Samstag.

 Sie freuen sich auf die Eröffnung des neuen Bismarck-Museums (v.l.).: Hajo Sommer, Kirsten Hackländer (Tourismusbeauftragte der Stadt), Janine Lattarulo und Hartmut Behrensmeier. Auf dem Tisch der in Leder eingebundene seltene Band zu Otto von Bismarck.

Sie freuen sich auf die Eröffnung des neuen Bismarck-Museums (v.l.).: Hajo Sommer, Kirsten Hackländer (Tourismusbeauftragte der Stadt), Janine Lattarulo und Hartmut Behrensmeier. Auf dem Tisch der in Leder eingebundene seltene Band zu Otto von Bismarck.

Foto: Jürgen Moll

Es ist nicht mehr zu übersehen, das Museum in den ehemaligen Räumen der Bismarck-Werke an der Leimholer Straße. Mit einem 4,5 mal vier Meter großen Schild ist nun von der Bundesstraße 229 aus deutlich zu erkennen, wo sich die Ausstellung befindet, die nun offiziell unter dem Namen „Lebendiges Bismarck-Zweirad-Museum“ firmiert. An diesem Wochenende wird die lang erwartete Eröffnung stattfinden.

Am Samstag, 26. November, gibt es in den Ausstellungsräumen um 11 Uhr eine Feierstunde, zu der hochkarätige Gäste erwartet werden, darunter Friedhelm-Julius Beucher. Der SPD-Politiker aus Bergneustadt ist Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes und Vorsitzender des Kreissportausschusses im Oberbergischen Kreis. Ebenfalls vor Ort sein wird als Gastredner Dr. Ulf Morgenstern, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Otto-von-Bismarck-Stiftung Friedrichsruh, mit dem die Interessengemeinschaft aus Radevormwald seit Jahren gute Kontakte pflegt.

Und am Sonntag, 27. November, ebenfalls um 11 Uhr, steht das Museum dann für die breite Öffentlichkeit offen. Die Besucherinnen und Besucher können bis 17 Uhr die Exponate zur Geschichte der einst weltbekannten Firma aus Bergerhof bewundern – und das in jenen „heiligen Hallen“, wo das Unternehmen einst seinen Sitz hatte.

 Das Motorfahrrad MF 1933 ist quasi ein Vorläufer des E-Bikes.

Das Motorfahrrad MF 1933 ist quasi ein Vorläufer des E-Bikes.

Foto: Stefan Gilsbach

Manches wurde noch kurzfristig vor der Neueröffnung fertig, so die Anbringung des erwähnten Schilds, das nicht zuletzt durch eine neue Kooperation mit der Naturarena Bergisches Land („Das Bergische“) ermöglicht wurde. Janine Lattarulo, die Assistentin der Geschäftsführung der in Bergisch Gladbach ansässigen GmbH, war am Freitag eigens zu einem Pressegespräch im Vorfeld der Neueröffnung nach Radevormwald gekommen.

Hans-Joachim „Hajo“ Sommer, seit der jüngsten Jahreshauptversammlung Präsident der IG Bismarck, und Vorstandsmitglied Hartmut Behrensmeier schauten zurück auf einen langen Weg, der von der Idee einer Bismarck-Ausstellung zu den ersten Räumlichkeiten in der Schlossmachergalerie und nun zu dem Standort geführt hat, wo die Erfolgsgeschichte der Firma ihren Anfang genommen hatte. Bevor die IG Bismarck mit ihren Ausstellungsstücken einzog, war in dem Gebäude ein Fitness-Studio untergebracht. Die Nutzungsänderung vom Sportstudio zum Museum brauchte eine gewisse Zeit, doch der Vereinsvorstand lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Bürgermeister Johannes Mans, selber Mitglied der IG, betonte am Freitag, dass man im Rathaus ein „vitales Interesse daran habe, das Museum über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen“. Das ist schon in beträchtlichem Ausmaß gelungen, denn die Szene der Liebhaber historischer Zweirad-Schätzchen ist gut vernetzt. Immer wieder werden die Mitglieder des Vereins auf neue mögliche Exponate aufmerksam gemacht. „Manche Besitzer bitten uns auch um eine Einschätzung ihrer Fahrzeuge“, berichtet Hajo Sommer.

Die Besucher am Sonntag dürfen sich auf eine Reihe neuer interessanter Exponate freuen, die die IG Bismarck nicht zuletzt dem aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ bekannten Gerd Jajschik verdankt. Der Mann aus Bad Honnef hat dem Museum unter anderem ein in Leder eingebundenes Buch aus dem Jahr 1896 zum Leben und Werk des „eisernen Kanzlers“ zur Verfügung gestellt, eine echte Seltenheit.

Otto von Bismarck hatte seinerzeit persönlich der bergischen Firma gestattet, seinen populären Namen zu verwenden. Der Reichskanzler ist nun auch in Gestalt einer Porträtbüste in der Ausstellung vertreten. Und natürlich gibt es auch einige neue historische Fahrzeuge zu bestaunen, unter anderem Motorradfahrräder aus den 1930er Jahren, sozusagen die Frühform der heutigen E-Bikes und Pedelecs.

2023 will die IG Bismarck erneut Veranstaltungen wie die beliebten Ausfahren veranstalten und mit weiteren Investitionen das Museum noch attraktiver machen. Hajo Sommer betont, wie wichtig die Sponsoren sind, im Zusammenhang mit der Eröffnung besonders die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen.

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