Nordstraße in Radevormwald Neues Verwaltungsgebäude soll 5,7 Millionen Euro kosten

Radevormwald · Die Entwürfe für die Nordstraße sollen vorgestellt werden. Erste Einwände kommen von der AL-Fraktion.

 Die maroden Gebäude an der Nordstraße sollen weichen für ein Gebäude der Verwaltung.

Die maroden Gebäude an der Nordstraße sollen weichen für ein Gebäude der Verwaltung.

Foto: Wolfgang Scholl

Die Bürger von Radevormwald haben am 22. November die Möglichkeit, erstmals einen Blick auf die Planung für das geplante Verwaltungsgebäude an der Nordstraße zu werfen. In der Sitzung des Bauausschusses werden dann die Entwürfe für die Neubebauung vorgestellt. Bislang hatte die Öffentlichkeit noch keinen Einblick in die Pläne für diesen Teil der Innenstadt bekommen.

Das rund 700 Quadratmeter große Areal an der Nordstraße, das aus drei Grundstücken mit alter Bebauung besteht, soll Standort eines neuen Gebäudes werden, in dem jene Verwaltungsbereiche – etwa das Jugendamt – untergebracht werden sollen, die zurzeit in der ehemaligen Post ihre Räumlichkeiten haben, und zwar zur Miete.

Die fragliche Fläche an der Nordstraße hatte die Radevormwalder Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft in den vergangenen Jahren vergeblich versucht zu vermarkten. Die Verhandlungen mit Investoren kamen zu keinem Ergebnis. Die Grundstücke gingen daher an die Stadt zurück, die – im Gegensatz zur Wirtschaftsförderung – Fördergelder für die Entwicklung des Areals beantragen kann.

Das Vorhaben stößt allerdings nicht bei allen Bürgern auf Gegenliebe. In den sozialen Netzwerken ist bereits von einem „Palazzo Protzo“ für die Verwaltungsmitarbeiter die Rede.

Frank Nipken, Kämmerer der Stadt und WfG-Geschäftsführer, erklärt, dass die Gesamtsumme für das Vorhaben mit 5,7 Millionen Euro beziffert wird. So steht es im aktuellen Haushaltsentwurf (Seite 154): Im kommenden Jahr sollen rund 500.000 Euro ausgegeben werden, 2020 dann 1,3 Millionen, 2021 sind es 1,85 Millionen, schließlich im Jahr 2022 noch 1,95 Millionen. Allerdings rechnet die Stadt mit einer Förderung vom Land in Höhe von 60 Prozent. „Ohne diese Mittel wäre das nicht möglich“, stellt Frank Nipken klar. Dass der Bau so teuer wird, liege auch daran, dass er „prägend für das Stadtbild sein soll“, nämlich im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes.

Rolf Ebbinghaus, Vorsitzender der Fraktion Alternative Liste, meint dazu: „Wir stellen den Entwurf für dieses Gebäude in der jetzigen Form in Frage.“ „Wir wollen andere Prioritäten setzen“, kündigt er an. Schließlich habe die Stadtverwaltung eine ganze Reihe von Projekten am Start, die finanziell anspruchsvoll sind, etwa der geplante Neubau der KGS Lindenbaum. Darüber müsse nachgedacht werden, auch wenn die Pläne für die Nordstraße architektonisch durchaus ansprechend aussähen, meint Rolf Ebbinghaus.

Der Bauausschuss findet am Donnerstag, 22. November, um 17 Uhr im Mehrzweckraum des Bürgerhauses statt. Der Tagesordnungspunkt ist öffentlich.

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