Bürgermonitor Tempo-30-Schild an Ispingrader Straße ist nach wenigen Tagen weg

Von Stefan Gilsbach · Auf Wunsch der Anwohner und dem Antrag der Grünen hatte die Politik der neuen Tempo-30-Zone zugestimmt. Doch jemand scheint etwas dagegen zu haben.

 Blick in die Ispingrader Straße: Der gerade Verlauf verführt bislang Autofahrer zum Schnellfahren.

Blick in die Ispingrader Straße: Der gerade Verlauf verführt bislang Autofahrer zum Schnellfahren.

Foto: Wolfgang Scholl/Scholl, Wolfgang (wos)

Nur wenige Tage hat es gestanden, nun ist es wieder weg: das Verkehrsschild, mit dem das neue Tempo-30-Gebot an der Ispingrader Straße in Kraft getreten ist – oder treten sollte. Bernd Bornewasser, der sich als Ratsmitglied von Bündnis 90/Grüne mit seinen Fraktionskolleginnen und -kollegen für die Tempodrosselung eingesetzt hatte, meldete sich nun bei der BM und beklagte: „Das Schild ist schon weg.“ Ein Foto von der Stelle, wo es gestanden hat, schickte er ebenfalls.

Auch in den sozialen Medien machte die Nachricht bereits die Runde. Manche Kommentatoren sprachen von einem „vorgezogenen Aprilscherz“. Andere meinten, das Tempo-30-Gebot selber sei ein Witz. „Warum ist nur eine 30-Zone von Ispingrade kommend Richtung Innenstadt“, fragt ein Kommentator. In dem übrigen Bereichen seien auch Kinder, Hundehalter und Spaziergänger unterwegs.

Ulrich Dippel, der Leiter des Technischen Bauamtes, erklärt zu dem verschwundenen Schild: „Dass ein Verkehrsschuld mutwillig beseitigt wird, ist zum Glück die Ausnahme.“ Ob das Schild Witzbolden zum Opfer gefallen oder möglicherweise von angeheiterten Verkehrsteilnehmern umgefahren wurde, ist nicht klar. Auf Facebook schießen Theorien ins Kraut. Eine Kommentatorin gibt einen Tipp: Das Schild liege hinter den Glascontainern, an der Abzweigung der Kohlstraße.

Sicher ist: Wenn das Schild nicht mehr auftauchen sollte, werden die Mitarbeiter der Verwaltung es ersetzen. Die Kosten in diesem Fall würden 200 bis 300 Euro betragen, sagt Ulrich Dippel. „Teurer wird es natürlich, wenn die Betonhalterung auch beschädigt ist.“ Eine Reihe von Standard-Verkehrschildern hat der Betriebshof der Stadt für alle Fälle immer auf Vorrat.

Ärgerlich ist das Ganze nicht zuletzt für jene Anwohner, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Grünen-Fraktion für das Tempogebot gekämpft hatten. Die Straße sei schnurgerade und verleite manche Autofahrer leider zum Rasen, argumentierten die Grünen. Die Vorfahrt werde allein durch die Rechts-vor-links-Regel gewährleistet, aber leider seien die Einmündungen manchmal durch parkende Autos schlecht einsehbar. Alles spreche dafür, diesen Bereich in eine Tempo-30-Zone zu verwandeln.

 Das ist von dem neuen Schild übrig geblieben.

Das ist von dem neuen Schild übrig geblieben.

Foto: Bernd Bornewasser

In der Sitzung des Fachausschusses im November gab es dann eine Mehrheit für diesen Vorstoß. Die Verwaltung hatte bei der Diskussion versichert, die Kosten für die Schilder seien überschaubar. Vorausgesetzt, die Schilder bleiben stehen...

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