Radevormwald Neue Schornsteinfeger sind unterwegs

Radevormwald · Christian Kroker geht in Ruhestand. Sein Nachfolger heißt Sascha Kordes. Gemeinsam mit seiner Frau Diana und einem Gesellen ist er künftig für Teile von Rade und Hückeswagen zuständig.

 Bezirksschornsteinfeger Christian Kroker (links) übergibt seinen Bezirk Radevormwald und Hückeswagen an Sascha Kordes und dessen Frau Diana.

Bezirksschornsteinfeger Christian Kroker (links) übergibt seinen Bezirk Radevormwald und Hückeswagen an Sascha Kordes und dessen Frau Diana.

Foto: Peter Meuter

Für Christian Kroker, den bisherigen Bezirksschornsteinfeger für Teile von Radevormwald und Hückeswagen, ist die berufliche Laufbahn ab kommendem Samstag zu Ende. Denn dann geht der Hückeswagener in Rente. Sein Nachfolger steht indes bereits in den Startlöchern. Der 39-jähirge Sascha Kordes aus Engelskirchen, seit 2002 Schornsteinfegermeister, wird die Aufgaben Krokers übernehmen und für saubere Schlote, abgenommene Feuerstätten und richtig eingestellte Heizungsanlagen in beiden Städten sorgen. Zusammen mit seiner Frau Diana, ebenfalls seit 2002 Schornsteinfegermeisterin, und einem Gesellen, ist er ab dem 1. Juli offiziell in beiden Städten tätig. Wohnen bleiben will das Ehepaar mit den beiden gemeinsamen Kindern indes in Engelskirchen. "Dort wohnen wir mit den Kindern und vielen Tieren sehr naturverbunden", sagt die 40-jährige Diana Kordes. "Wir haben bis zuletzt in Köln gearbeitet. Als dann die Stelle von Christian Kroker ausgeschrieben wurde, haben wir uns beide darauf beworben", sagt Sascha Kordes.

Die Stelle in Hückeswagen und Radevormwald sei für das Schornsteinfegerpaar ideal gewesen: "Wir wollten nach den Erfahrungen in der Großstadt unbedingt wieder im Ländlichen arbeiten", sagt Sascha Kordes. In der Domstadt haben die beiden Teile von drei Stadtteilen betreut. Dort sei es insgesamt viel anonymer und hektischer zugegangen als auf dem Land.

Der Kontakt mit den Menschen sei das schönste Element seines Berufs, sagt der 39-Jährige und ergänzt lachend: "Außerdem habe ich mich als Kind schon gerne dreckig gemacht." Auch etwas, das für Schornsteinfeger auf dem Land verbreiteter als in der Stadt sei: "In der Stadt steht man weniger auf den Dächern und säubert die Schlote. Da geht es mehr ums Messen und Einstellen", sagt Sascha Kordes.

Ihre Ausbildung haben die beiden Engelskirchener in Lindlar beziehungsweise Overath gemacht. Kennengelernt haben sie sich allerdings nicht bei der Arbeit: "Nein, das war schon ganz privat", bestätigt Diana Kordes, die zunächst eine Ausbildung zur Optikerin gemacht hatte, bevor sie Schornsteinfegerin wurde.

Kroker freut sich jetzt auf seinen neuen Lebensabschnitt: "Ich kann meinen Hobbys ausgiebiger frönen", sagt der passionierte Radrennfahrer zufrieden. Außerdem sei im Eigenheim in der Schloss-Stadt über die vergangenen Jahre so manche Sache liegengeblieben: "Da habe ich genug zu tun", sagt er. Sascha Kordes ergänzt: "Und wenn ihm langweilig wird, kann er uns gerne unterstützen". Quasi frei nach dem Leitspruch der Schornsteinfeger: "Einer für alle, alle für einen."

Kroker blickt auf ein befriedigendes Berufsleben zurück: "Es bleiben vor allem die schönen Erlebnisse hängen." Wenn man etwa zu einer Tasse Kaffee eingeladen wurde, nachdem die Arbeit getan war. "Oder auch mal zur Hochzeit", sagt Kroker. Schließlich werde der Schornsteinfeger nach wie vor als Glücksbringer angesehen, was auch das Schornsteinfegerehepaar bestätigen kann: "Wir werden regelmäßig angesprochen. Menschen sagen ein Gedicht auf oder wollen die goldenen Jackenknöpfe drehen, und vor allem die Kinder freuen sich, wenn sie uns sehen", sagt Sascha Kordes. Für die hat er immer eine kleine Schornsteinfegerfigur aus Plastik dabei. Damit das Glück auch in der Hosentasche immer dabei ist.

(RP)
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