Schulausschuss tagt über Entwicklungsplan Neue KGS an der Blumenstraße?

Radevormwld · Die Verwaltung hat den neuen Schulentwicklungsplan vorgestellt. Am schwierigsten ist eine Lösung für die Raumprobleme der Katholischen Grundschule Lindenbaum. Die Stadt schlägt einen Neubau an der Blumenstraße vor.

 Blick auf die Katholische Grundschule Lindenbaum. Ihr jetziger Standort könnte bald Geschichte sein.

Blick auf die Katholische Grundschule Lindenbaum. Ihr jetziger Standort könnte bald Geschichte sein.

Foto: Wolfgang Scholl

Wie wird sich die Schullandschaft in Radevormwald entwickeln? Dazu hat die Verwaltung im Schulausschuss am Montag ihren Schulentwicklungsplan für die Jahre 2018/19 bis 2020/21 vorgelegt. Schulamtsleiter Jürgen Funke fasste die Rahmenbedingungen kurz zusammen: „Zwei Schulen werden auslaufen. Wir rechnen mit steigenden Schülerzahlen. Das Theodor-Heuss-Gymnasium muss fit gemacht werden für G9.“

Der Entwicklungsplan listet eine ganze Reihe von Maßnahmen auf, die sich auf Gesamtkosten von 2,6 Millionen Euro summieren. Dabei geht es beispielsweise um Sanierungen wegen des Brandschutzes und die Erneuerung von Schultoiletten, die nicht mehr angenehm riechen.

Wie sich bei der anschließenden Diskussion zeigte, wird die Frage, was aus der Katholischen Schule werden soll, einer der interessantesten (und möglicherweise auch umstrittensten) Punkte des neuen Konzeptes werden. Dass die räumliche Situation in der Schule inzwischen unzumutbar ist, darin waren sich alle Ausschussmitglieder einig. Wie das Problem gelöst werden soll, dazu gibt es aber verschiedene Meinungen. Die Verwaltung bringt die Idee eines Neubaus ins Spiel, der 10 bis 12 Millionen Euro kosten würde. Angedacht als Standort ist ein Grundstück in der Blumenstraße/Ecke Neustraße. Die Fläche gehört der Stadt. Dort sind zurzeit unter anderem Flüchtlinge untergebracht, für die dann eine alternative Bleibe gesucht werden müsste.

Thomas Lorenz von der Fraktion der Radevormwalder Unabhängigen Alternative (RUA) sprach sich gegen einen Neubau aus. „Wir sollten versuchen, das Problem an Ort und Stelle im Bestand zu lösen.“ Er befürchte, dass die Stadt sich mit einem großen Bauprojekt übernehmen könnte. Kämmerer Frank Nipken meinte: „Aus diesem Grund haben wir uns ausreichend Zeit für das Projekt gelassen.“

Dejan Vujinovic (CDU) widersprach Lorenz: „Wir sollten bei den Schulen nicht sparen.“ Zudem sehe er nicht, wo am jetzigen Standort der Katholischen Grundschule noch ein Anbau möglich sei.

Die Verwaltung hat im Schulentwicklungsplan die Lage in der KGS und Lösungsmöglichkeiten aufgeführt. Zwar ist für die Klassen noch genug Raum da, doch die OGS findet zurzeit in einem Container und in der Aula statt – reine Notbehelfe. Ein Anbau auf dem Schulhofgelände sei nicht möglich, dazu fehle der Platz. Ein Ausbau des Dachgeschosses für schulische Zwecke gehe nicht wegen Vorgaben des Brandschutzes und der Rettungswege. Eine Unterbringung der KGS im Gebäude der Armin-Maiwald-Schule oder im Schulzentrum an der Hermannstraße sei auch nicht möglich. Fazit: Ein Neubau ist nach Meinung der Stadtverwaltung die beste Lösung. Eine Abstimmung mit einem kirchlichen Träger ist nicht nötig, denn trotz ihres Namens ist die Katholische Grundschule eine städtische Schule.

Einen Beschluss über den Schulentwicklungsplan gab es am Montag nicht. Mehrere Fraktionen merkten an, dass die Zeit, sich intensiv mit der umfangreichen Vorlage zu beschäftigen, nicht ausgereicht habe. So blieb es vorerst bei einer ersten Diskussion ohne Empfehlung. Dagegen wurde über den Medienentwicklungsplan für die Schulen, der für den gleichen Zeitraum erstellt worden ist, abgestimmt. Er fand eine klare Mehrheit. Auch hier wird die Stadt viel Geld in die Hand nehmen müssen. Die geschätzte Gesamtsumme liegt bei 1,4 Millionen Euro.

Der Schulentwicklungsplan kann von interessierten Bürgern über das Ratsinformationssystem auf der Internetseite www.radevormwald.de eingesehen werden.

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