Haus der Begegnung in Radevormwald Begegnungshaus soll „Hürxthal“ heißen

Radevormwald · Der Rat soll am Dienstag den Namen für die Einrichtung am Schlossmacherplatz absegnen. Der Vorschlag findet nicht bei allen Anklang. So befürchtet CDU-Ratsherr Dejan Vujinovic, dass viele Rader nichts damit anfangen können.

 Im Juli war die Einrichtung eingeweiht worden. Von links: Anne Loth (Ökumenische Initiative), Karin Schmidt (Mittagstisch), Bürgermeister Johannes Mans, Kyra Springer (aktiv55 plus), Bernd Hermann (Mittagstisch).  Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Im Juli war die Einrichtung eingeweiht worden. Von links: Anne Loth (Ökumenische Initiative), Karin Schmidt (Mittagstisch), Bürgermeister Johannes Mans, Kyra Springer (aktiv55 plus), Bernd Hermann (Mittagstisch). Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Das Haus der Begegnung am Schlossmacherplatz, das im vergangenen Jahr offiziell eingeweiht wurde, entwickelt sich zum beliebten Treffpunkt in der Innenstadt. Nun soll die Einrichtung auch einen offiziellen Namen erhalten: „Hürxthal – Haus der Begegnung“. Der Rat wird in seiner kommenden Sitzung darüber abstimmen. „Hürxthal“ war einer der Namen, die nach einem Aufruf von Bürgern eingereicht worden waren. Andere Vorschläge waren beispielsweise „City-Treff“, „Rader Treff“ und „Vier-Türme-Haus“.

Das Haus der Begegnung bietet örtlichen Vereinen, Verbänden und anderen Institutionen Raum für ihre Arbeit, nicht zuletzt im karikativen Bereich. Drei „Ankermieter“ nutzen das Gebäude dauerhaft: der Trägerverein „aktiv55plus“, die Ökumenische Initiative und die Stiftung Mittagstisch.

Nun gibt es erste kritische Stimmen zu dem geplanten neuen Namen. Dejan Vujinovic, Ratsmitglied der CDU, befürchtet, dass vielen Einwohnern dieser Name nicht viel sagen wird. „Traditionspflege ist eine gute Sache, aber das Haus der Begegnung soll ja für alle Altersgruppen zur Verfügung stehen.“ Und der Name Hürxthal werde vielen Einwohnern, vor allem jungen Menschen, nicht viel sagen, meint Vujinovic. Allerdings betont der junge CDU-Politiker, dass dies seine ganz persönliche Meinung sei, nicht die offizielle Linie der Fraktion. Und er stellt klar: „Ich will auf keinen Fall eine neuen Namensstreit wie im Fall der Sekundarschule beginnen.“ Man erinnert sich: Über die von den Schülern gewählte Namensgeberin, die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, gab es eine kontroverse, teilweise heftige Diskussion. CDU-Fraktionsvorsitzender Dietmar Busch erklärte gestern auf BM-Nachfrage: „Ich habe mit dem Namen ,Hürxthal’ kein Problem.“

Dejan Vujinovic ist allerdings nicht der einzige, der an dem Namen „Hürxthal“ zweifelt. Die Fraktion der Alternativen Liste legte gestern einen Antrag für die Ratssitzung vor: Danach soll die Einrichtung den Namen „Begegnungsstätte Schlossmacherplatz“ bekommen. Begründen möchte Fraktionschef Rolf Ebbinghaus dies in der Ratssitzung.

Der Name „Hürxthal“ hat nicht – oder nicht direkt – mit der Ortschaft Hürxtal im nordöstlichen Teil des Stadtgebietes zu tun. Vielmehr geht der Namensvorschlag zurück auf eine alteingesessene Radevormwalder Unternehmerfamilie, die unter anderem in der Ortslage Hölterhof tätig war, erläutert die Beschlussvorlage für die Ratssitzung. „Um einerseits der Begegnungsstätte einen ,griffigen’ und nicht leicht verwechselbaren Namen mit Bezug zur Stadt zu geben, andererseits aber auch den Zweck der Einrichtung erkennen zu lassen, empfehlen die Ankermieter und die Verwaltung den Namen“, heißt es dort. Die Familie Hürxthal führte in früheren Zeiten in Hölterhof eine Schnapsbrennerei und Brauerei, außerdem eine Schankwirtschaft mit Kegelbahn, einem Saal und einem Gondelteich. Nichts davon ist erhalten.

Ein direkter Bezug zur Familie Hürxthal besteht für das Haus der Begegnung über den Mittagstisch. Die Radevormwalderin Karin Schmidt hatte im Jahr 2008 eine Stiftung gegründet, die „Stiftung Radevormwalder Mittagstisch“, und zwar im Gedenken an ihre Großmutter Helene Hürxthal.

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