Radevormwald Musikalische Gedächtnisstunde in schriftlicher Form veröffentlicht

Radevormwald · Die druckfrischen Hefte liegen auf einem Tisch nahe des Einganges der Stadtbücherei. Lothar Fischer ordnet die Stapel neu und studiert eine Liste mit Namen seiner Ahnen. "Ich konnte jetzt einige noch fehlende Namen nachtragen. Meine Familiengeschichte reicht bis vor dem 17. Jahrhundert", erzählt er stolz. Ihm habe jetzt Informationsmaterial aus alten Archiven geholfen.

 Bernhard Nick, Lothar Fischer und Martin Dargel (v. l.) stellten in der Stadtbücherei die Dokumentation zum Volkstrauertag 2016 vor.

Bernhard Nick, Lothar Fischer und Martin Dargel (v. l.) stellten in der Stadtbücherei die Dokumentation zum Volkstrauertag 2016 vor.

Foto: Jürgen Moll

Im Gegenzug machte er sich daran, eine große kulturelle Feierstunde im Jahr des Stadtjubiläums zu dokumentieren. Das Ergebnis: Eine Publikation über den Volkstrauertag 2016, der als musikalische Gedächtnisstunde am 13. November 2016 in die jüngste Stadtgeschichte einging. Damals waren es der gemischte Kirchenchor St. Marien Radevormwald und weitere Musiker, die diesen Trauertag zum Gedenken der Gefallenen und Vermissten mehrerer Kriege den Bürgern ins Gedächtnis riefen. "Es war eine großartige Veranstaltung. Die sollte nicht in Vergessenheit geraten. Mir kam die Idee, diesen Festakt zu dokumentieren", erzählt Fischer.

In Absprache mit dem Gemischten Kirchenchor St. Marien Radevormwald und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Radevormwald machte er sich ans Werk. Dabei unterstützten ihn tatenkräftig Bernhard Nick, der Leiter des Chores und Textverfasser sowie Martin Dargel, Vorsitzender des Kirchenchores. "Die Arbeiten zur musikalischen Gedächtnisstunde am Volkstrauertag letzten Jahres umfassten fast eineinhalb Jahre", sagt Nick, der viel Geschichtliches zusammentrug. Letztlich forschte auch Martin Dargel in Kirchen- ,Land- und Stadtarchiven, um die schicksalhaften und traurigen Kapiteln der Stadtgeschichte hervorzuheben. "Mir gefällt, dass jetzt so viele Punkte der Geschichte in einem Heft zusammengefasst sind. Das wird vermutlich auch jungen Menschen interessieren, die keine Lust auf dicke Wälzer haben", meint Dargel. Beide Autoren sowie der Herausgeber des Schriftwerks präsentierten die neuen Hefte gemeinsam in der Stadtbücherei. "Hier werden die Hefte auch künftig zu erhalten sein, wie auch im Stadtarchiv", erklärt Fischer über die frische 100-Stück-Auflage. Ende März plane er, jeweils samstags auf dem Markt einen Stand zu eröffnen, um das Werk den Bürgern vorzustellen.

In der Dokumentation erfährt der Leser viel über die Stadtgeschichte aus sieben Jahrhunderten. Auch die drei Stadtbrände sind dokumentiert. Die zeitgeschichtlichen Texte aus der Feder von Bernhard Nick wurden bei der Feierstunde von Claudia Mentzel und Thomas Wibbels gesprochen. Der Kirchenchor bereicherte damals die Feierstunde mit Liedern aus dem Musical "Les Miserables", dem "Requiem" von Mozart und anderen Werken. Die Dokumentation ist für eine Schutzgebühr von 3,50 Euro erhältlich.

(sig)
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