Radevormwald Musik gehört wie das Amen zur Kirche

Radevormwald · Am Kirchenmusiktag trafen Mitglieder aus dem ganzen Kirchenbezirk bei der Martini-Gemeinde in Radevormwald zusammen, um gemeinsam zu singen, zu musizieren und zu feiern.

 Kantor Thomas Nikisch war in den vergangenen drei Monaten regelmäßig zu den verschiedenen Standorten gefahren, um mit den Sängerinnen und Sängern an den Stücken zu arbeiten. Nun kamen sie mit den Instrumentalisten in der Martini-Kirche zusammen.

Kantor Thomas Nikisch war in den vergangenen drei Monaten regelmäßig zu den verschiedenen Standorten gefahren, um mit den Sängerinnen und Sängern an den Stücken zu arbeiten. Nun kamen sie mit den Instrumentalisten in der Martini-Kirche zusammen.

Foto: Peter Meuter

Einen Tag voller Musik gab es am Sonntag bei der Evangelisch-Lutherischen-Martini-Gemeinde. Mitglieder aus dem kompletten Kirchenbezirk Rheinland-Westfalen reisten zum Johannistag nach Radevormwald an, um gemeinsam Stimmen und Instrumente erklingen zu lassen.

"Musik ist das verbindende Glied der Freikirche, wie man sieht", sagte Pastor Florian Reinecke mit einem Lächeln. Im Anschluss an den musikalischen Gottesdienst strömten die Besucher aus der Kirche auf die Wiese zum kleinen Gemeindefest. Während sie an den bereit gestellten Tischen und Bänken die kulinarische Stärkung genossen, spielten 25 Blechbläser verschiedene, kurzweilige Songs. Sie stammen aus den unterschiedlichen Gemeinden des Bezirks und spielten in dem Moment das erste Mal zusammen. Eine Aufgabe, die sie souverän meisterten. Dabei haben sie sich separat vorbereitet. Kantor Thomas Nickisch fuhr in den letzten drei Monaten regelmäßig zu den verschiedenen Standorten, um mit den Chören an den Stücken zu arbeiten.

"Die Herausforderung ist es, dass es heute im Zusammenspiel auch funktioniert", erklärt der Kirchenmusiker. Denn dadurch ergäbe sich ein ganz anderer Klang. Im Gottesdienst habe das sehr gut funktioniert, erzählte Nickisch am Mittag begeistert. "Das war einfach nur schön. Es war deutlich stimmgewaltiger", betonte auch Chormitglied Simone Stracke.

Dass für solch einen Anlass auch Mitglieder aus den anderen Städten zusammenkommen, sei etwas Besonderes. Nickischs Anliegen war es, die Vielseitigkeit des Kirchenbezirks zu zeigen.

Für die Kinder hielt Pastor Reinecke einen separaten Gottesdienst ab, erzählte ihnen von der Schöpfungsgeschichte. "Das war seit jeher ein Traum von mir", bemerkte er begeistert. Das gemeinsame Singen durfte natürlich nicht fehlen, auch wenn sich der Geistliche als nicht ganz so musikalisch begabt empfindet. Joshi (6) aus Duisburg hat es jedenfalls gut gefallen. Er war mit seiner Oma Christel Kolakowski aus Bochum zu Gast und sang beim Abschlusskonzert am Nachmittag zum Thema "Lob der Schöpfung" im Kinderchor.

"Das gemeinsame Feiern der Gemeinde finde ich immer gut. Und mit der Musik ist es einfach schön hier", betonte Kolakowski.

Novum - und Thomas Nickischs Highlight - war der Beitrag des kleinen Streichorchesters beim Konzert. Sie hatten sich extra für den Tag zusammengefunden. "Das ist schon immer ein Wunsch von mir gewesen", verriet der Kantor. Er hofft, dass der Auftritt der Streicher keine einmalige Sache bleibt und die Musiker das als Initialzündung für weitere Projekte verstehen.

(am)
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