Lutherische Kirchengemeinde Radevormwald Moderne Technik in Lutherischer Kirche

Radevormwald · Die neue Technik an der Burgstraße ermöglicht Live-Streams langfristig. Die Kosten von 13 000 Euro wurden über Spenden finanziert. Dafür wurde die Kirche neu verkabelt und hat einen eigenen Internetanschluss bekommen.

 Pfarrer Philipp Müller freut sich über die neue Technik in der Kirche an der Burgstraße, die fest installiert wurde, damit jetzt immer Live-Übertragungen und Veranstaltungen möglich sind.

Pfarrer Philipp Müller freut sich über die neue Technik in der Kirche an der Burgstraße, die fest installiert wurde, damit jetzt immer Live-Übertragungen und Veranstaltungen möglich sind.

Foto: Jürgen Moll

Die Lutherische Kirche an der Burgstraße hat sich während der Pandemie modernisiert und digitalisiert. Während des Lockdowns war die Kirche unter der Leitung von Pfarrer Philipp Müller und seiner Kollegin Pfarrerin Manuela Melzer die erste in Radevormwald, die ihre Gottesdienste live übertragen hat. Leer musste die Kirche eine lange Zeit bleiben, aber die Einschaltquoten der Live-Streams stiegen. Mit dieser schnellen Reaktion auf die neuen Umstände erregte die Kirchengemeinde über die Stadtgrenzen hinaus Ansehen und Aufmerksamkeit. Philipp Müller und Susanne Fischer aus dem Presbyterium stellten damals kurzfristig ihre eigenen Kameras zur Verfügung, um die Live-Übertragungen aus der Kirche zu ermöglichen.

„In der Pandemie hat sich online eine Gemeinde gebildet, und wir haben Menschen erreicht, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Kirche kommen können oder denen sonntags vielleicht die Zeit fehlt. Diese Menschen nutzen die Live-Streams immer noch“, sagt Philipp Müller. Das Presbyterium hat deshalb die Entscheidung getroffen, die Live-Übertragungen der sonntäglichen Gottesdienste auch über die Pandemie hinaus fortzusetzen und in moderne und hochwertige Technik zu investieren.

In den vergangenen Monaten wurde die Kirche komplett neu verkabelt und hat einen eigenen Internetanschluss bekommen. Der Kabelanschluss ermöglicht eine schnelle und stabile Internetverbindung. In der Pandemie wurden die Live-Streams über LTE übertragen, denn einen eigenen Internetanschluss hatte die Kirche nicht. Nicht nur die Verkabelung und der Internetanschluss sind neu, auch die privaten Kameras wurden durch neue Kameras ersetzt. Insgesamt gibt es drei Kameras. Die zentrale Kamera, die mit über 3000 Euro einen großen Posten der Modernisierung ausgemacht hat, kann das gesamte Kirchenschiff einfangen, aber auch zoomen. Mit verschiedenen Einstellungen kann der Altar oder das Taufbecken in den Fokus genommen werden.

Eine weitere Kamera gibt es in der Nähe des Flügels, der auf der linken Seite der Kirche steht sowie an der Orgel. Gesteuert werden alle Kameras über einen Regieplatz, der hinter dem Altar liegt. Über diesen Platz können die Bilder der Kameras eingesehen und die Kamerafahrten gesteuert werden. Möglich ist es aber auch, den Live-Stream über Tablets zu steuern, zum Beispiel aus einer Kirchenbank heraus. „Wir haben alles so selbsterklärend und einfach wie möglich eingerichtet, damit auch Mitglieder des Presbyteriums kurzfristig eingearbeitet werden können. Meistens werden die Gottesdienste allerdings von Konfirmanden oder jungen Gemeindegliedern betreut, die sich mit der Technik auskennen und schon in der Pandemie an dem Stream beteiligt waren“, sagt Müller. Er hat das technische Konzept der Kirche in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma entwickelt und sich im Vorfeld Gedanken über die Anforderungen gemacht.

Die Kosten für die digitale Modernisierung von 13.000 Euro sind über eine große Spende und kleinere Einzelspenden ermöglicht worden. Durch die neue Technik hat die Kirche an der Burgstraße einen weiteren großen Schritt zu einem multifunktionalen Veranstaltungsraum unternommen. Da das Wartburghaus der Lutherischen Kirchengemeinde bereits geschlossen ist und bald abgerissen werden soll, wird die Kirche in Zukunft eine noch wichtigere Rolle im Gemeindealltag spielen. Bisher werden nur die regulären Gottesdienste an der Burgstraße gestreamt. Langfristig könnten auch Trauungen im Internet übertragen werden. „Das ist eine erste Überlegung, die für manche Paare als Zusatzleistung interessant seien könnte“, sagt Philipp Müller.

Die Live-Streams stehen immer bis mittwochs nach den Gottesdiensten online zur Verfügung. „Etwa 50 Prozent unserer Zuschauer sind live dabei, die andere Hälfte guckt sich den Gottesdienst nachträglich an.“ Seitdem Präsenzgottesdienste wieder möglich sind, werden die digitalen Gottesdienste durchschnittlich von 100 Zuschauern aufgerufen. Die Technisierung der Kirche an der Burgstraße soll in den kommenden Monaten mit Bildschirmen, auf denen die Liedtexte aufgerufen werden, fortgeführt werden. Online ist die Kirche unter www.radevormwald-kirche.de zu erreichen.

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