Radevormwald Mit Sana viel professioneller

Radevormwald · Seit knapp einem Monat hat das Krankenhaus einen neuen Träger. Der Ärztliche Direktor, Dr. Reinhold Hikl, zieht ein erstes positives Fazit. Er habe das Gefühl, dass sich der Konzern für die Menschen und das Haus interessiere.

 Dr. Reinhold Hikl.

Dr. Reinhold Hikl.

Foto: hertgen

Seit Dienstag ist es offiziell: Die Klinik an der Siepenstraße hat nichts mehr mit den Johannitern zu tun, sondern heißt jetzt "Sana Krankenhaus Radevormwald". Die Eintragung ins Handelsregister ist erfolgt. Gestern Morgen erfolgte die turnusgemäße Begehung des Kreisgesundheitsamtes — "eine bewährte Runde, die wir um den neuen Sana-Geschäftsführer Oliver Bredel erweitert haben", sagt der Ärztliche Direktor, Dr. Reinhold Hikl. Ergebnis der Bewertung: Alles ist bestens, Mängel gibt es nicht. "Das ist eine grandiose Leistung aller Mitarbeiter, wenn es nach der Ankündigung der Johanniter im Juli 2011, das Haus verkaufen zu wollen, keine Verschlechterung bei den Qualitätsstandards gegeben hat", sagt Hikl. Abläufe, Reinigung, Hygienestandards, Dokumentation, Sicherheit — der Kreis hatte nichts zu bemängeln.

 Mit diesem neuen Logo wirbt die Klinik an der Siepenstraße ab sofort. Innerhalb des Hauses läuft die Umstellung auf den Namen des neuen Trägers. logo: sana

Mit diesem neuen Logo wirbt die Klinik an der Siepenstraße ab sofort. Innerhalb des Hauses läuft die Umstellung auf den Namen des neuen Trägers. logo: sana

Foto: sana

Abläufe verbessert

Trotzdem weiß Hikl, dass bei Vielen Zweifel bleiben ob des neuen Trägers. "Wir reden viel, wir hören, was Menschen erzählen, und da erfahren wir, dass Sana nicht den Knaller-Ruf hat", sagt der Ärztliche Direktor. Aber er habe zu seiner eigenen Überraschung erfahren, dass Sana in den ersten 27 Tagen entgegen aller Befürchtungen hervorragend gearbeitet hat. "Jetzt ist professionelles Arbeiten möglich", sagt Hikl. Interne Prozesse wurden umstrukturiert, Abläufe verändert. "Entscheidungsprozesse gehen jetzt viel schneller", sagt er.

Die Sana-Mitarbeiter hätten sich seit 1. Juni einen Überblick verschafft und eine betriebswirtschaftliche Bestandsaufnahme gemacht. Die Kommunikation habe sich verbessert. "Ich habe den Eindruck, dass sich die Sana-Leute für uns interessieren und vor allem auch für die Schnittstelle zwischen medizinischer Leistung und abrechenbarem Preis", sagt Hikl. Das habe er bei den Johannitern seit Jahren nicht erlebt.

Ob ein Krankenhaus gut arbeite, hänge davon ab, wie gut die Mitarbeiter sind. "Und da ändert sich nichts. Wir sind die Gleichen und tun das Gleiche. Wir wollen die Bürger gut versorgen", sagt Hikl. Das gesamte Team sei aufgefordert, den Charakter des Hauses und das Leistungsspektrum zu erhalten.

Kein leichter Weg. Denn während der Zeit des Trägerwechsels ebbte der Patientenstrom nach Angaben von Hikl spürbar ab. "Dabei müssen wir mit den Bürgern deutlich machen, dass wir das Krankenhaus haben wollen, deshalb müssen die Menschen nicht nur uns vertrauen, sondern auch dem neuen Träger", sagt er. Er wolle den weiteren Prozess kritisch begleiten und Ende des Jahres schauen, was aus der Anfangseuphorie geworden ist.

Derweil läuft die Umstellung auf Hochtouren. Gestern bekam Hikl sein neues Namensschild für den Arztkittel. Interne Vorlagen, E-Mail-Adressen und gedruckte Dokumente — auch das wird jetzt alles Sana-blau.

(RP)
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