Radevormwald Mit Ritualen vor dem Auftritt die Nervosität vertreiben

Radevormwald · "Love Jogging" heißt das Stück, das der " Wipperwagen" Samstagabend auf der großen Bühne des Bürgerhauses präsentierte. Die turbulente Komödie von Derek Benfield hat der Amateurtheaterverein ganz neu in sein Programm aufgenommen und war gespannt auf die Reaktionen des Rader Publikums, das die Schauspieler als "herzlich und freundlich" beschreiben, "wenn es denn erstmal geknackt wird", sagte Oliver Hecker, der in dem Theaterstück die Rolle des Brians übernommen hat. Der betrügt seine Frau jeden Mittwoch, wenn er angeblich zum Joggen geht, aber in Wahrheit die anhängliche Wendy alias Maybritt Schützenmeister trifft.

 Das Stück "Love Jogging" in der Inszenierung des Amateurtheatervereins "Der Wipperwagen" hatte im Oktober Premiere.

Das Stück "Love Jogging" in der Inszenierung des Amateurtheatervereins "Der Wipperwagen" hatte im Oktober Premiere.

Foto: bm-fOTO. J. Moll (aRCHIV)

Das Spiel über eine komplizierte und zu irgendeinem Zeitpunkt undurchschaubare Mischung zwischen heimlichen Affären und Aufrichtigkeit machte die Darsteller des Hückeswagener Vereins am Wochenende nervös. Bevor die knapp über 70 Zuschauer das Bühnenbild und die Schauspieler zu Gesicht bekamen, machte sich hinter der Bühne Unruhe breit. Für Ricarda Scheer ist es erst die zweite Aufführung als Amateurschauspielerin. "Auf einer Skala von eins bis zehn, bin ich elf nervös", sagte sie und spuckte ihren Kollegen - toi toi toi - über die Schulter.

Ein anderes Ritual beim Wipperwagen ist, vor jedem Auftritt gemeinsam mit einem kleinen Sekt anzustoßen. Das macht locker, hebt die Stimmung und senkt die Nervosität. Die spürte am Wochenende auch Norbert Becker, der George spielte. "Die Nervosität werde ich einfach nicht los, aber das ist wahrscheinlich auch gut so."

Was die Zuschauer des "Wipperwagen" nicht sehen, ist der große Zeitaufwand, der hinter einer Aufführung steckt. Mit dem Auf- und Abbau, den Proben und dem Soundcheck bedeutet ein Theaterabend für die Hobbyschauspieler 15 Stunden Arbeit. Eine Belastung, die alle gerne in Kauf nehmen. "Wir lieben, was wir tun und freuen uns auf den Applaus und die glücklichen Gesichter im Publikum", sagt Detlef Bauer, Techniker und Gründer.

(trei)
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