Radevormwald Mit Bahnstrecke die Touristen anlocken

Radevormwald · Der Verein Wupperschiene feiert im neuen Vereinslokal Stellwerk im Bahnhof Dahlhausen seinen Neujahrsempfang. Durch den Ankauf des Areals zwischen Rauental und Beyenburg ergeben sich künftig viele Nutzungsmöglichkeiten.

 Nach seiner kurzen Ansprache stieß der Vorsitzende des Vereins Wupperschiene, Ulrich Grotstollen (l.), mit Mitgliedern und Interessierten auf den Ankauf der Bahnstrecke an. Die Gäste zeigten sich motiviert und freuten sich auch über das neue Vereinslokal "Stellwerk" – eine gemütliche Bleibe mit Kamin.

Nach seiner kurzen Ansprache stieß der Vorsitzende des Vereins Wupperschiene, Ulrich Grotstollen (l.), mit Mitgliedern und Interessierten auf den Ankauf der Bahnstrecke an. Die Gäste zeigten sich motiviert und freuten sich auch über das neue Vereinslokal "Stellwerk" – eine gemütliche Bleibe mit Kamin.

Foto: hans dörner

Die Worte müssen den Mitgliedern des Fördervereins Wupperschiene wie Musik in den Ohren geklungen haben. "Wir sind keine Inselbahn mehr. Für uns geht es künftig über die Strecke geradeaus weiter", sagte der Vorsitzende Ulrich Grotstollen im Vereinslokal "Stellwerk" am Bahnhof Dahlhausen. In gemütlicher Runde bestätigte er Mitgliedern und Interessierten beim Neujahrsempfang die freudige Nachricht, die kurz vor Weihnachten bekannt wurde. "Die Eisenbahnstrecke von Wuppertal-Rauental bis Beyenburg ist jetzt unsere. Dieser Ankauf bietet uns neben sehr viel Arbeit — denn wir haben einen Tunnel und auch zwei Brücken, deren Instandhaltung grundsätzlich arbeitsintensiv ist, dazubekommen — doch auch jede Menge Möglichkeiten, die landschaftlich schöne Strecke künftig touristisch zu nutzen", sagte der Vorsitzende.

Grotstollen erinnerte daran, dass Brücken jedes dritte Jahr eine kleine und alle sechs Jahre einer großen Prüfung unterliegen. Die in Kürze anfallenden Arbeiten sieht er nicht als Problem, da es auch professionelle Unterstützung gibt. "Wir müssen 20 Prozent Eigenleistung erbringen, so laute die Vorschrift. Der Ankauf wie auch die daran anschließende Restaurierung der Bahnstrecke sei nur durch Fördermittel des Landes NRW aus der Regionale 2006 und dem Teilprojekt Bergischer Ring möglich, sagte Grotstollen. Bei der Sanierung der Brücke in Vogelsmühle seien sogar 50 Prozent Eigenanteil gefordert gewesen, da hier der Denkmalschutz mitfinanzierte.

"Wir werden uns jetzt auf den Hangrutsch zwischen Rauental und Beyenburg konzentrieren. Weiter muss der Gleiskörper zwischen der Firma Erfurt und Beyenburg erneuert werden. Bei der Brücke in Beyenburg müssen Bohlen-Balken erneuert werden. Das gehen wir jetzt schrittweise an", sagte der Vorsitzende. Die Brücke in Vogelsmühle sei bald saniert. Grotstollen: "Wir haben dort über Monate aufwendig den Fugenmörtel erneuert und die Mittelstütze saniert".

Derzeit treffen sich immer etwa ein Dutzend Männer für die Arbeiten, häufig aber auch weniger. "Wir wünschen uns weitere Helfer. Derzeit haben wir 90 Mitglieder, aber nur wenige aktive Mitarbeiter", sagte Grotstollen. Langfristig werde angestrebt, die gesamte Strecke Wilhelmstal bis Rauental mit Weiterführung Oberbarmen oder Lennep, dem Eisenbahnverkehr als Touristenbahn wiederzubeleben. Hierbei wird der Förderverein Wupperschiene von seinen Partnern, wie dem Bergischen Ring, der Rhein-Sieg-Eisenbahn und der Bergischen Entwicklungsgesellschaft unterstützt. "Wir haben auch Kontakt mit dem Eisenbahnverein Bochum- Dahlhausen aufgenommen. Zusammen könnten neben dem Draisinenverkehr auch Museumsbahnen fahren. Die Möglichkeiten sind bald geschaffen. Wir denken da an unkomplizierte Wagen für Touristenzwecke. Vielleicht auch mal eine Dampflok", sagte Grotstollen und lachte. Da wolle er den beteiligten Vereinspartnern nicht vorgreifen.

Die Mitglieder zeigten sich motiviert und genossen den Empfang im ehemaligem Stellwerk Mirke am Bahnhof Dahlhausen im neuen Glanz. Hier hatten sich Mitglieder ums Innenleben des Häuschens gekümmert — Ergebnis: eine gemütliche Bleibe mit Kaminofen. Hier können die Mitglieder weitere Pläne für die Museumsbahn schmieden.

(sig)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort