Sekundarschule Radevormwald Mehr als 500 Schüler bilden Friedenszeichen

Radevormwald · Die Sekundarschule hat am Freitagmittag für eine beeindruckende Aktion auf dem Sportplatz an der Hermannstraße gesorgt.

 Sekundarschüler formten am Freitag ein riesiges Friedenszeichen auf dem Sportplatz an der Hermannstraße. Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Schüler.

Sekundarschüler formten am Freitag ein riesiges Friedenszeichen auf dem Sportplatz an der Hermannstraße. Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Schüler.

Foto: Jürgen Moll

Die mehr als 500 Schüler der Sekundarschule strömen aus den Schulgebäuden auf den Sportplatz an der Hermannstraße. Freitagmorgen haben sie mit ihren Klassenlehrern über Frieden, Krieg und Demokratie gesprochen. Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine sind einige von ihnen besorgt, andere wollen verstehen, warum es Krieg in Europa gibt. Es gibt viele Fragen, Stimmungen und Bedürfnisse. Die engmaschige Berichterstattung geht nicht spurlos an den Jugendlichen vorbei. Die Sekundarschule steht für Freiheit und Frieden und ist als Teil des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ dazu aufgerufen, für diese Werte einzustehen.

Marcel Klausing aus dem Kollegium hat mit den Schülern die Idee für eine friedliche Bewegung entwickelt. „Wir wollen heute zeigen, dass wir die Werte einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft vertreten und leben. Die Schüler zeigen, dass sie hinter der Aktion stehen“, sagt der Soziologe. Ihm ist es wichtig, dass sich die Schüler über den Wert von Frieden und Demokratie bewusst werden. „Die Aktion ist ein Weg, um die Schüler zu mobilisieren. Wichtig sind aber auch Angebote, wie die Juniorwahl, an der wir auch zur Landtagswahl teilnehmen werden. Dabei merken die Schüler, wie Demokratie funktioniert und warum Wählen so wichtig ist. Das alles sind Angebote, die das politische und soziale Verständnis der Schüler stärken“, sagt er.

Auch im Unterricht wird über den Krieg in der Ukraine gesprochen. „In Gesellschaftslehre lernen wir, wie es zu dem Krieg gekommen ist und was das für andere Länder bedeuten kann. Ich bin geschockt von dem Krieg in der Ukraine und habe auch Angst“, sagt Lea aus der zehnten Jahrgangsstufe. Ähnlich geht es ihrer Klassenkameradin Angelina. „Wir informieren uns über die Situation in der Ukraine und in Russland und sprechen über beide Seiten“, sagt sie. Die Schüler bewegt der Krieg in Europa, je nach Alter, persönlichen Interessen und Erfahrungen, auf eine eigene Weise. Manche von ihnen sind selber geflüchtet und können gut nachvollziehen, wie es den Zivilisten auf der Flucht geht.
Die Lehrer nehmen alle Fragen ernst, klären auf und leiten den Diskurs über Krieg und Frieden. „Wichtig ist, dass sich unsere Schule nicht für oder gegen ein Land positioniert. Heute geht es um Frieden, und dafür setzen wir ein Zeichen“, sagt Schulleiterin Sandra Pahl. Auch ihr Stellvertreter Olaf Kirsch betont, dass die Sekundarschule sich gegen kein Land stellt. „Für manche Schüler ist der Krieg weit weg, andere leiden darunter“, sagt er.

Esma, Sabine und Lea aus der Klasse 6a haben in den ersten drei Schulstunden am Freitagmorgen Bilder gemalt. Sie sind in den Nationalfarben der Ukraine, gelb und blau, gestaltet, stehen für Frieden und Liebe. Sie haben Herzen und Friedenstauben gemalt. Alles Symbole, die sie mit Frieden und Menschlichkeit verbinden. „Krieg ist schrecklich. Wir leben hier friedlich, aber in der Ukraine gibt es Zerstörung. Auch für Kinder“, sagt Esma. Sie ist stolz auf die Aktion ihrer Schule und beteiligt sich aus Überzeugung an dem Friedenszeichen.

Das „Peace“-Zeichen, das Marcel Klausing auf dem Sportplatz an der Hermannstraße vorbereitet hat, wird von den Schülern nachgezeichnet. Relativ schnell wird aus dem Zeichen ein lebendiges Symbol, das Menschen vereint und die Werte in den Fokus rückt, die Frieden ermöglichen.

Es geht um Rücksichtnahme, Verständnis, Freundschaft, Anteilnahme, Zusammenhalt, Weltoffenheit und Solidarität. Wie zerbrechlich ein friedliches Miteinander ist, das unsere Individualität schützt, scheinen die meisten Schüler verstanden zu haben. Sie strecken gelbe und blaue Luftballons dem blauen Himmel entgegen.

Schulleiterin Sandra Pahl beobachtet das Engagement ihrer Schüler und tritt nach der Veranstaltung in ihre Mitte. „Heute setzen wir ein Zeichen dafür, dass Krieg niemals eine Lösung ist“, sagt sie. Im Alltag der Sekundarschule soll der Einsatz für Frieden immer ein Thema sein.

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