Deutsches Rotes Kreuz in Radevormwald Mehr als 200 Blutspender in GGS Stadt

Radevormwald · Die Blutspende wird in der Corona-Pandemie sehr gut angenommen. Die Menschen haben das Bedürfnis, zu helfen. In die GGS Stadt kamen mehr als 200 Frauen und Männer, die sich bestens an die geänderten Abläufe gewöhnten.

 Andrea Zimmermann spendete am Donnerstag zum 78. Mal ihr Blut. Unter den mehr als 200 Spendern waren auch zehn Neuspender. Sie alle hatten sich gut auf den neuen Ablauf eingestellt.

Andrea Zimmermann spendete am Donnerstag zum 78. Mal ihr Blut. Unter den mehr als 200 Spendern waren auch zehn Neuspender. Sie alle hatten sich gut auf den neuen Ablauf eingestellt.

Foto: Jürgen Moll

In einer Pandemie Blut zu spenden, scheinen die meisten Menschen in Radevormwald selbstverständlich zu finden. Zu der Blutspende in der Grundschule Stadt kamen am Donnerstag mehr als 200 Männer und Frauen, darunter zehn Neuspender. Für den DRK-Ortsverein Radevormwald war diese Blutspende die erste mit Terminvergabe. Das Konzept geht auf.

Claudia Garweg, Blutspendebeauftragte des Ortsvereins, begrüßte die Spender, führte die Namensliste und gab eine kurze Einweisung in den neuen Ablauf der Blutspende. „Die meisten Spender kommen heute mit Termin und halten sich an ihre Uhrzeit. Dass dieses Angebot so stark genutzt wird, hätte ich nicht gedacht“, sagt die Ehrenamtlerin. Vor dem Einlass zu den jeweiligen Zeitfenstern warteten die Menschen, mit Masken und ausreichend Abstand, vor der Grundschule. Von Ungeduld keine Spur. Die Stimmung war freundlich und entspannt. Für die Blutspender mit Termin gab es insgesamt zehn Betten sowie ein weiteres Bett für diejenigen, die spontan zu der Blutspende kamen. „Die Spender, die keinen Termin haben, schicken wir natürlich nicht weg. Sie müssen sich aber auf längere Wartezeiten einrichten“, sagt Claudia Garweg.

Nach dem Einlass ging es für die Blutspender zur offiziellen Anmeldung, zum Fiebermessen, dem Arztgespräch und einem letzten Wartebereich vor der Blutspende. Organisiert waren diese Stationen in einem Einbahnstraßensystem auf verschiedenen Etagen des Gebäudes. Obwohl zahlreiche Ärzte, Helfer und Spender in der Schule waren, bildeten sich keine Menschengruppen. Alles verlief nach Plan. „Das Gebäude eignet sich für eine Blutspende, auch unter den neuen Voraussetzungen. Wir achten noch mehr als sonst auf Hygiene und erwarten das auch von unseren Spendern. Die halten sich sehr gut an alle Vorkehrungen“, sagt Oliver Lonken vom DRK.

Dass die Blutspende trotz der Pandemie so gut angenommen wird, hat mehrere Gründe. Einer ist das Bedürfnis zu helfen, das in Krisen wächst. „Die Pandemie hat noch mal klar gemacht, wie wichtig Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung ist. Das zeigt sich auch beim Blutspenden. Außerdem sind mehr Menschen zuhause und können eine Blutspende besser in ihren Alltag integrieren, der jetzt oft im Homeoffice stattfindet“, sagt Claudia Garweg.

Sie hat beobachtet, dass sich die Altersstruktur der Spender verändert hat. Die meisten Spender sind seit Beginn der Corona-Krise zwischen 20 und 50 Jahre alt. Ältere Menschen, die seit Jahrzehnten Blut spenden, halten sich zurück, weil sie sich nicht der Gefahr einer Infektion aussetzen wollen. Das DRK zeigt dafür Verständnis. „Risikogruppen sollten vorsichtig sein und bleiben deswegen zuhause, das ist doch klar. Für viele Langzeitspender ist außerdem die Geselligkeit wichtig, und die fällt jetzt weg“, sagt Claudia Garweg. Normalerweise erwartet die Spender nach der Zeit auf dem Ruhebett eine warme Mahlzeit, die im Gespräch mit anderen eingenommen wird. Während einer Pandemie ist das nicht möglich. Jetzt werden die Spender mit einem Lunchpaket für den Heimweg versorgt. „Es gibt Spender, die sich jedes Jahr bei der Blutspende treffen, um zu reden und Zeit miteinander zu verbringen. Diesen Anreiz gibt es im Moment nicht“, sagt Oliver Lonken.

Auch die Ehrenamtler des DRK, von denen viele über 70 Jahre alt sind, waren am Donnerstag nicht im Einsatz. Das Team wurde mit jungen Helfern aus der Bereitschaft des Vereins aufgestockt. „Wir arbeiten heute in einer Schicht und mit deutlich weniger Helfern als sonst. Auch wir wollen uns schützen und niemanden aus der Risikogruppe in Gefahr bringen“, sagt Claudia Garweg. Mit dem Ablauf war sie sehr zufrieden. Blutspenden in einer globalen Krise funktioniert und wird angenommen. Radevormwald bleibt eine starke Blutspender-Stadt.

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