„Living Gallery“ in Radevormwald Zwischen Klassik und Jazz

Radevormwald · „Living Gallery“ heißt das aktuelle Album von Eckhard Richelshagen. Der Jazzpianist stellte Auszüge jetzt in einem Konzert im Bürgerhaus vor.

 Eckhard Richelshagen  Foto: Flora Treiber

Eckhard Richelshagen Foto: Flora Treiber

Foto: Flora Treiber

Als Eckhard Richelshagen vor einem Café in Cornwall stand, ist ihm der Name seines aktuellen Albums begegnet. „Living Gallery“ ist seit vergangenem Jahr also nicht nur der Name eines idyllischen Cafés in England, sondern auch der eines Jazzalbums des Pianisten. Auf der Bühne des Bürgerhauses spielte er Auszüge aus „Living Gallery“, aber auch aus seinem ersten Album, das vor sechs Jahren erschienen ist. Wie seine neue Platte entstanden ist, kann er nicht genau sagen. „Ich habe immer geschrieben und komponiert und irgendwann hatte ich einige Stücke zusammen. Es war ein Prozess“, sagt er.

Geprägt wurde „Living Gallery“ durch Malerei, die musikalische Entwicklung des Pianisten und von den vielen Reisen, die er in den vergangenen Jahren erlebt hat. „Ich reise sehr gerne, und manchmal bemerkt man erst rückwirkend, wie prägend Reisen sind. Mein neues Album hält viele Eindrücke fest und verarbeitet musikalische Themen, mit denen ich mich intensiv beschäftigt habe.“

Elf der zwölf Stücke, die auf der aktuellen Produktion zu hören sind, hat Richelshagen selber geschrieben. Sie knüpfen an sein Soloalbum „Blue Items“ an, denn auch „Living Gallery“ präsentiert virtuose Stücke, die sich zwischen Jazz und Klassik bewegen. „Ich werde immer wieder gefragt, was ich denn eigentlich spiele und ich muss sagen, dass ich mich nicht gerne festlege. Um genau diesen Balanceakt geht es in meinem Stück „In between“.

Nach der Eröffnung des intimen Konzerts, zu dem sieben Zuhörer kamen, eröffneten sich die musikalischen Bilder und Eindrücke, die Richelshagen komponiert hat. Beschwingt und getragen, hell und dunkel erklang das Lied „Maybe some clouds“ auf dem Kawai-Flügel des Bürgerhauses. Wie ein Blick in den Himmel, der die Sicht auf ein bewegtes Wolkenspiel eröffnet, tanzte die Komposition durch den Saal.

Komplex war „Three Layers“, das wie der Name des Stücks verrät, drei verschiedene Lagen der Klaviatur, der Komposition preis gibt. „Wenn mir das Stück gut gelingt, werden sie die drei Lagen erkennen“, kündigt Richelshagen an. Es gelang ihm.

Vor der Pause spielte er außerdem „Third kind of view“, das auf seinem Album passenderweise an dritter Stelle steht und den ruhigen aber durchdringenden Ton des Musikers einfängt.

Eckhard Richelshagen hofft, mit seinem Album eine kleine Tour durch Nepal machen zu können. Die Kontaktaufnahme mit dem Goethe-Institut war erfolgreich. „Mich ziehen private Gründe nach Nepal und es wäre ein Traum, wenn wir diese Konzertreihe tatsächlich umsetzen könnten“, sagt er.

Organisiert wurde das Klavierkonzert durch den Kulturkreis Radevormwald und den Leiter Michael Teckentrup.

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