Radevormwald Lehrer packen Kisten für den Schulumzug
Radevormwald · Das Kollegium der Grundschule Stadt hat den ersten Zugriff auf den Bestand an Tischen, Stühlen und Umzugsmaterial der Grundschule Blumenstraße, die Ende der Woche endgültig geschlossen wird.
Für Volker Totzek (62) ist der Umzug von Schülern und Lehrern aus der Grundschule Blumenstraße in die Grundschule Stadt an der Carl-Diem-Straße nichts Neues. Der Rektor hat ein ähnliches Prozedere schon einmal erlebt, 1995. Damals war die Grundschule an der Blumenstraße zu klein, um alle Kinder aufnehmen zu können. Sie platzte aus allen Nähten. Totzek zog mit der Hälfte des damaligen Kollegiums in das frei werdende Gebäude am alten Standort der früheren Hauptschule.
Heute steht der Umzug aber unter anderen Vorzeichen. Der Unterschied zu damals: Nach dem Umzug ist die Blumenstraße Geschichte. Der Standort wird wegen eines Mangels an Schülern geschlossen. Neu ist auch, dass ein Kollegium von 19 Lehrerinnen und Lehrern gestern Kisten mit Schulmaterial packte. "Das hatten wir bisher noch nicht", sagt Totzek.
Im Obergeschoss der GGS Blumenstraße stehen alte Schränke und Regale. Die Lehrer trafen sich gestern Mittag um 12 Uhr, um alles an Schulmaterial einzupacken, was sie künftig noch für den Unterricht gebrauchen können. Da kam eine ganze Menge zusammen: Spielgeld zum Ausschneiden, Bastelmaterialien, Springseile, eine alte Waage — und vieles mehr wanderte in die Kartons. Das Kollegium der GGS Stadt hat den ersten Zugriff auf den Bestand. Vor allem bei Tischen und Stühlen, die für die Kinder der zwei vierten Klassen und des dritten Schuljahrs demnächst benötigt werden. Auch andere Radevormwalder Grundschulen werden mit Unterrichtsmaterial bedacht. Es soll so viel wie möglich weiterverwendet werden. Auch das Bilderbuch von Gerda Müller mit dem Titel "Was war hier bloß los? Ein geheimnisvoller Spaziergang."
Für die Kinder, die umziehen, wird an ihrem ersten Schultag im neuen Schulgebäude viel los sein. "Wir werden sie mit einer Überraschung begrüßen", sagt Rektor Totzek. Viele Dinge werden sich aber an den Abläufen in der Schule für die neuen Schüler wohl nicht ändern. In erster Linie der Schulweg. Und bei der Pausenaufsicht treffen sie auf unbekannte Gesichter.
Die Klassenlehrerinnen bleiben ihnen erhalten. Totzek bastelt bereits an einem Stundenplan. Er will versuchen, dass die Neuen möglichst lange Unterricht bei ihrer Klassenlehrerin haben. Vier Kolleginnen wechseln ab dem Sommer mit an die GGS Stadt. "Neue Kolleginnen sind immer gut", sagt Totzek, "sie bringen neue Ideen und können bestimmt auch von uns etwas lernen." Der Rektor sieht dem Umzug gelassen entgegen. "Wichtig sind die Kinder, nicht die Kisten", sagt er. Auf den Kisten in der Blumenstraße kleben rote Aufkleber mit GGS Stadt. Am Montag kommt der Möbelpacker und bringt sie an ihren neuen Bestimmungsort.
Auf die Anwohner an der Blumenstraße kann in einigen Monaten eine Menge Lärm zukommen. Nach den Plänen der Stadt soll auf dem Schulgelände ein Wohngebiet entstehen. "Wir hoffen, dass in dieser stadtnahen Lage ein Investor genügen Interessenten finden wird", sagt Bürgermeister Dr. Josef Korsten.
