Radevormwald Lärm an Realschule durch offene Decken

Radevormwald · Durch den Tod des Fachplaners und unvorhersehbare Arbeiten nach der Öffnung liegen zahlreiche Flurdecken seit den Herbstferien offen. Das führt zu einer großen Lärmbelästigung in der Realschule. Der neue Planer ist beauftragt.

 Das Foyer, die Pausenhalle, der Realschule sollte möglichst unbesetzt sein, damit der Hall nicht durch das ganze Haus geht.

Das Foyer, die Pausenhalle, der Realschule sollte möglichst unbesetzt sein, damit der Hall nicht durch das ganze Haus geht.

Foto: Wolfgang Scholl

Lärm ist seit ein paar Monaten in der Realschule eines der vorherrschenden Themen. "Wir versuchen, die Zahl der Regenpausen so gering wie möglich zu halten und die Schüler so oft wie möglich nach außen zu schicken", sagt Konrektor Claus Peter Wirth. Ziel dieser Maßnahmen ist, dass vom Foyer, das gleichzeitig Hauptpausenhalle ist, nicht zu viel Krach in das gesamte Gebäude ausgeht.

Öffentlich gemacht hatte dieses Problem am Dienstagabend Till Beuving, als stellvertretender Vorsitzender der Schulpflegschaft. Er hatte in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates in der Einwohnerfragestunde auf dieses Problem aufmerksam gemacht und die Sorge geäußert, dass zum Beispiel durch herunterhängende Elektrokabel Schüler Schaden nehmen oder auch verursachen. Auch sieht er Schimmelbefall an einigen Stellen.

 Konrektor Claus Peter Wirth unter einer geöffneten Flurdecke.

Konrektor Claus Peter Wirth unter einer geöffneten Flurdecke.

Foto: Wolfgang Scholl

Offen gelegt worden sind die Decken in den Herbstferien. Die Stadt ist verpflichtet, wie vor einiger Zeit beim Theodor-Heuss-Gymnasium auch, den Brandschutz für die Realschule auf einen aktuellen Stand zu bringen. Dafür mussten die Decken geöffnet werden, um erkennen zu können, welche Leitungen dort liegen und wie sie brandschutzgerecht gesichert werden können. Im Zuge dieser Arbeiten ist es aber zu Problemen gekommen. Demontiert worden sind die Deckenverkleidungen in allen Fluren bis auf einen im Untergeschoss, weil dort vor einiger Zeit schon Brandschutzarbeiten erledigt worden waren.

"Wir haben die Arbeiten im Sommer für den Herbst öffentlich ausgeschrieben", sagt Ulrich Dippel, Leiter des Technischen Bauamtes. Maßgabe sei damals gewesen, dass nur in der Ferienzeit gearbeitet werden darf. Also habe man grundsätzlich auf die Ferienblöcke gesetzt. Dann seien aber nicht vorhersehbare Probleme aufgetreten. Leider sei der Fachplaner gestorben. "Deshalb müssen wir die Planungen neu vergeben", sagt Dippel. Dies ist im nichtöffentlichen Teil der Sitzung am Dienstag noch geschehen.

Nach dem Öffnen der Decken haben sich für die Stadt zusätzliche Arbeiten mit zusätzlichen Kosten ergeben. Allein die Zusatzkosten schätzt die Verwaltung auf etwa 200.000 Euro. Zudem habe ein beauftragtes Unternehmen den Arbeitsauftrag zurückgegeben, hieß es. Schimmelbildung habe es nicht direkt gegeben, berichtete Ulrich Dippel, allenfalls in einem Putzmittelraum. Da sei das Personal aber inzwischen angewiesen worden, feuchte Tücher dort nicht zu lagern.

Nach Erteilung des Auftrags an den Fachplaner am Dienstagabend sollen jetzt mit diesem in den kommenden Wochen Lösungen gefunden werden, deren Durchführung dann aber wohl wieder ausgeschrieben werden muss. Die Elternvertreter fordern schnelle Isolierungsmaßnahmen an Stromleitungen.

Im Gespräch mit unserer Redaktion signalisiert Konrektor Claus Peter Wirth die Bereitschaft, dass einzelne Arbeiten zu Unterrichtszeiten durchgezogen werden. Die Flurbereiche könnten in Abschnitte unterteilt werden. Dann werde man versuchen, den Unterricht auf andere zur Verfügung stehende Räume zu verlegen.

Wichtig ist, dass "im Foyer begonnen wird, weil von dort als Pausenhalle der größte Lärm ausgeht", sagt der Konrektor. Ulrich Dippel sieht eine Möglichkeit vielleicht darin, für die Arbeiten als Verpflichtung den Freitagnachmittag und den Samstag als Arbeitszeit mit einzubeziehen. Das koste aber.

(RP)
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