Radevormwald Kritik an asiatischer Kunst am Kreisverkehr

Radevormwald · Die Idee von Galerist Peter Hardt, den Kreisverkehr an der Wasserturmstraße asiatisch mit der Bronzefigur "Ganesha", einer beliebten Form des Göttlichen im Hinduismus, dicken Felsen und groß gewachsenem Elefantengras zu gestalten, stößt nicht auf uneingeschränkte Zustimmung.

Nachdem bereits BM-Leser ihren Unmut in der Redaktion zum Ausdruck gebracht hatten, rufen die Pläne von Hardt die Politik auf den Plan. Arnold Müller (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses, hält es für lobenswert, dass der Galerist einen Kreisel gestalten will, beim näheren Hinsehen hat er aber Zweifel.

Keine glückliche Hand

"Die Planung wurde weder im Rat noch in den Fachausschüssen vorgestellt", kritisiert er. Die Verwaltung habe mit der Vergabe zur Gestaltung der Kreisel an die Sponsoren bislang keine glückliche Hand bewiesen. "In Bergerhof wurde ein ,Grabstein' aufgestellt, der wohl als Zeichen für eine sterbende Stadt gedeutet werden soll. In Rädereichen steht ein Abluftrohr, damit vielleicht der Mief besser abziehen kann. Nun lese ich, dass man uns hinduistische Gottheiten auf einen Kreisel platzieren will. Sind für die nächsten Kreisel das Aufstellen eines Kreuzes und eines Minaretts vorgesehen? Reklame für das Museum kann der Betreiber sicher anders organisieren", meint Müller.

Er fordert Bürgermeister Dr. Josef Korsten auf, die "verrückte Idee" zu verwerfen und die Planungen einzustellen. Die Verwaltung sollte die Kreisel zur Chefsache machen, "unsere Stadt verdient Kreisel, die etwas mit unserer Stadtgeschichte und der Kultur des Bergischen zu tun haben", schreibt Müller. Bürgermeister Korsten versteht die Aufregung nicht. Das asiatische Museum sei auch von der SPD gewollt, und der Kreisel biete eine optische Gestaltung, die hoch interessant sei und aus dem Rahmen falle. Die Politik hätte die Stadtverwaltung aufgefordert, sich um die Kreisel zu kümmern. Das sei mit hohem finanziellen Aufwand verbunden.

An markanter Stelle bewerben

Korsten stellt die Frage, ob die Stadt künftig auf Biederkeit setzen oder das Ungewöhnliche wagen soll. Parteifreunde von Müller hätten das Museum forciert. "Jetzt sollten wir uns auch dazu bekennen und es an markanter Stelle bewerben", fordert Korsten. Es sei nicht üblich, die Pläne in Fachausschüssen vorzustellen. "Ich gehe davon aus, dass wir das Verfahren beibehalten", sagt Korsten. So eine Kreiselgestaltung müsse nicht Jedermann gefallen. Er könne sich aber vorstellen, dass sich Menschen den Kreisel nur wegen seiner auffälligen Gestaltung anschauen werden.

(RP)
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