Expertin Anke Höller gibt Tipps Das Gänseblümchen heilt sanft

Radevormwald · Bei Erkältungen und Appetitlosigkeit hilft das Gänseblümchen. Die Pflanze spendet außerdem Trost und Willensstärke.

 Das Gänseblümchen zählt auch zu den heimischen Pflanzen, die Heilkräfte besitzen.

Das Gänseblümchen zählt auch zu den heimischen Pflanzen, die Heilkräfte besitzen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Im Frühling sind die Wiesen im Bergischen Land voll mit Gänseblümchen, aber die ewig schöne Pflanze ist nicht nur im Frühling zu finden. Das Gänseblümchen blüht bis in den November und beweist damit, wie robust es trotz seiner Zartheit ist. Die Radevormwalder Kräuter-Expertin Anke Höller macht in ihrem Bergischen Kräuterstübchen immer wieder auf die feinstoffliche Wirkung des Gänseblümchens aufmerksam. „Gänseblümchen richten sich wieder auf, nachdem über sie drüber getrampelt wurde. Sie sind ein Zeichen für Stärke und das Vertrauen ins Leben. Gänseblümchen strahlen Herzlichkeit, Wärme und Liebe aus“, sagt Anke Höller.

Kein Wunder, dass die Blüten immer wieder auf Grußkarten oder in Gedichten auftauchen. Die Blume, die auch Regenblume genannt wird, weil sie sich bei Regen und in der Nacht schließt, ist kraftvoll.

Das Gänseblümchen ist aber nicht nur schön und motivierend, sondern zählt auch zu den heimischen Pflanzen, die Heilkräfte besitzen. Typisch Frühlingsblume ist das Tausendschön voll mit Bitterstoffen und Gerbstoffen, ätherischen Ölen, Magnesium, Schleimstoffen sowie Vitamin A, C und E. „Das Gänseblümchen liefert sieben mal mehr Vitamin C als Kopfsalat. Ich streue das Gänseblümchen gerne in jeden Salat, um ihn noch nahrhafter zu machen und außerdem zu dekorieren“, berichtet Anke Höller. Sie nutzt das Blümchen nicht nur als Erkältungspflanze gegen Husten, sondern auch als Appetitanreger und schmerzstillendes Mittel. „Aufgrund der Gerbstoffe gilt das Wildkraut als Appetitanreger, denn sie regen die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Galle und Leber an. Mithilfe von Umschlägen kann das Gänseblümchen bei Brüchen und Prellungen helfen“, informiert die Fachfrau über die große Wirkung des Blümchens. Die Radevormwalderin bezeichnet das Gänseblümchen gerne auch als „die kleine Schwester der Arnika“. Angewendet werden kann die Blume also innerlich und äußerlich. Wer das Gänseblümchen verzehren will, kann es in Salate oder Kräuterbutter streuen, zu einem Tee aufgießen oder als Tinktur in Form von Umschlägen oder Bädern für sich nutzen. Bei Schürfungen, Prellungen oder Muskelschmerzen wirkt das Gänseblümchen lindernd.

Anke Höller kocht aus den Gänseblümchen am liebsten den Tee „Fit in den Frühling“, der neben dem Gänseblümchen aus Brennnessel, Löwenzahn und Birkenblättern besteht. Heißbegehrt, besonders bei Kindern, ist das Germanenbrot. „Eine Scheibe Brot mit Butter bestreichen, in kleine Stücke schneiden und jedes Stück mit einem Gänseblümchenkopf belegen. Das Brot ist gesund und macht glücklich.“ Anke Höller hat dieses Rezept schon einigen Kindern gezeigt, die es dann an ihre Eltern weitergegeben haben. „Manche Erwachsene sind am Anfang etwas skeptisch und lassen sich aber dann von ihren Kindern überzeugen und werden selber zu Gänseblümchen-Fans“, sagt sie.

 Anke Höller

Anke Höller

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Das Gänseblümchen wächst meistens in der Sonne und blüht von April bis in den Spätherbst. Gesammelt werden kann das Kraut das ganze Jahr über, zum Trocknen am besten von Mai bis August. Blüten, Blätter und Stengel sind zum Verzehr geeignet.

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