Radevormwald Knöllchen gemeinsam kassieren

Radevormwald · Im Hauptausschuss hat der Projektleiter für "Shared Services" in den Stadtverwaltungen des Nordkreises seine Vorschläge für Verbesserungen im Bereich Kassenwesen vorgetragen. Er empfiehlt eine gemeinsame Inkasso-Stelle.

Den Mitgliedern des alten Hauptausschusses sind in seiner Sitzung am Dienstag Vorschläge für Verbesserungen in den Bereichen Personalverwaltung und Kassenwesen vorgestellt worden, die in der Ratssitzung am 15. September verabschiedet werden sollen. Für Radevormwald ergibt sich ein Einsparpotenzial von insgesamt etwa 100.000 Euro pro Jahr.

Das Büro Deckert Management Consults (DMC) hatte als Teilprojekte von "Shared Services", der seit 2007 laufenden interkommunalen Zusammenarbeit im Kreisnorden, das Personal- und Kassenwesen untersucht. Erste Ergebnisse waren, dass sich Marienheide inzwischen aus einer Umsetzung der Ergebnisse zurückgezogen hat und sich Gummersbach annähern will. Die Vergabestelle für Rade, Hückeswagen und Wipperfürth ist zum 1. April in Rade und Wipperfürth eingerichtet worden und funktioniert unspektakulär. "Ich habe keine Kritik gehört. Das läuft", erklärte Bürgermeister Dr. Josef Korsten.

Als letztes Teilprojekt laufen jetzt Untersuchungen im Immobilien- und Gebäudemanagement. Im Juli wurde die Arbeitsgruppe eingerichtet, Ergebnisse werden zum Jahresende oder Anfang 2010 erwartet. Auf Anfrage von Bernd Rüggeberg (FDP) wurde erklärt, dass es keine Blockade dieses Projektes von Seiten der Mitarbeiter gebe.

Ergebnis der Untersuchungen im Personalwesen ist, dass den vier Kommunen vorgeschlagen wird, die Personalabteilungen so zu halten wie bisher - mit kleineren Verbesserungen (zum Beispiel Zeiterfassung). Einige Zahlungsbereiche seien überregionalen Auftraggebern übertragen. Rade wende bei der Personalbearbeitung weniger auf als die anderen Kommunen. "Das ist ein Kompliment für die Verwaltung", sagte Projektleiter Professor Klaus Deckert.

Veränderungen werden dagegen für das Kassenwesen vorgeschlagen. Besonders das Forderungsmanagement für "Knöllchen", Steuern und Gebühren sei ausbaufähig und biete Einsparpotenziale. So wird vorgeschlagen, wenn der Hückeswagener Vollstreckungsmitarbeiter in den Ruhestand tritt, die Aufgaben den Kollegen aus Rade und Wipperfürth zu übertragen. Mit der Inkasso-Stelle, die in Zukunft Forderungen eintreibt, soll ein weiterer Schritt zu einer größeren Professionalisierung gegangen werden. Dazu gehört, dass versucht werden soll, durch Telefonate umfangreiche Bürgerbesuche zu vermeiden. Ein Punkt ist auch, über EdV-Verbesserungen nachzudenken.

Empfohlen wird den drei Kommunen des Nordkreises, über eine gemeinsame Finanzbuchhaltung zu sprechen - obwohl das bisher nicht Untersuchungsgegenstand war. DMC sieht an dieser Stelle Potenziale zur Kostensenkung.

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