Radevormwald Knapper Sieg für Josef Korsten

Radevormwald · Mit 33,5 Prozent der Stimmen wurde Amtsinhaber Dr. Josef Korsten zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Der Rat hat 45 statt 37 Mitglieder. Stärkste Fraktion ist die CDU mit 16 Mandaten. Die SPD hat zehn, FDP und UWG haben je sechs, die AL drei, "Pro NRW" zwei Mandate, "Die Linke" eines.

Spannung kennzeichnete am Sonntagabend die Bekanntgabe der Ergebnisse der Kommunalwahl bei der Wahlparty im Bürgerhaus. Um 20.24 Uhr konnte Wahlleiter Rainer Meskendahl das Bürgermeisterergebnis bekanntgeben. Es war bis zum letzten Augenblick spannend. Schließlich erreichte Korsten nach 63,10 Prozent vor fünf Jahren jetzt nur noch 33,5 Prozent der Stimmen und bleibt damit bis 2015 erster Bürger der Stadt. Den Einlauf der Ergebnisse hat er im Rathaus allein verfolgt. "Ich musste bis zum letzten Bezirk warten", schilderte der 52-Jährige seine Anspannung.

Die CDU konnte zum dritten Mal hintereinander ihren Bürgermeisterkandidaten nicht durchbringen. Matthias Buckesfeld erreichte nach gutem Start 30,3 Prozent. Der mit Korsten zweite unabhängige Kandidat, Dr. Wilfried Pesch, schaffte 23,2 Prozent. "Ich werde mich aus der Politik zurückziehen", sagte er.

SPD stärkster Verlierer

Stärkste Fraktion im Stadtrat bleibt trotz Verlusten von 5,5 Prozent die CDU. Sie brachte 16 Direktmandate durch. Diese führt zur Aufblähung des Stadtrates von 37 auf 45 Mitglieder. Die SPD verlor 9,2 Prozent und liegt bei nur noch 22,7 Prozent. Margot Grüterich als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und das scheidende Ratsmitglied Ludwig Witasek erklärten, dass sich SPD-Vorstand und -Fraktionsvorstand heute Abend treffen werden.

Dritte Kraft wurde die FDP, die 4,4 Prozent hinzu gewann und die UWG verdrängte (von 14,2 auf 12,3 Prozent). 3,8 Prozent Gewinn (7,7 Prozent) schaffte die Alternative Liste, die seit 1984 im Rat ist und seit 2004 mit nur einem Mitglied vertreten war. Da CDU und FDP mit 22 Sitzen keine Mehrheit haben, sollen Gespräche mit der UWG-Fraktion geführt werden, erklärte Bernd Rüggeberg (FDP).

Erstmals vertreten sind die rechtspopulistische Bürgerbewegung "Pro NRW" mit zwei Mandaten (5,1 Prozent der Stimmen). Mit 3,0 Prozent schaffte die Partei "Die Linke" ein Ratsmandat. Von diesem Ergebnis der beiden Randgruppen zeigten sich die meisten Bürger und Parteienvertreter im Bürgerhaus gestern schockiert.

(RP)
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