Radevormwald Klinikverkauf – nächste Besichtigungen stehen an

Radevormwald · In den kommenden Wochen werden sich weitere Kaufinteressenten das Johanniter-Krankenhaus anschauen. Das teilte der Ärztliche Direktor, Dr. Reinhold Hikl, im Seniorenbeirat mit.

 Dr. Reinhold Hikl ist Ärztlicher Direktor des Krankenhauses.

Dr. Reinhold Hikl ist Ärztlicher Direktor des Krankenhauses.

Foto: dörner (archiv)

"Nachdem alle Interessenten ihre Angebote abgegeben hatten, traf eine Rechtsanwaltskanzlei in Berlin eine Vorauswahl. Aus diesen Bewerbungen ergab sich eine Teilmenge von Interessenten, die sich das Haus angeschaut haben oder es noch tun werden", sagte Hikl.

Team ist nicht eingebunden

Unklar sei weiterhin, was ein potenzieller Käufer kauft — ob nur das Krankenhaus oder die Gesamteinrichtung der Johanniter — inklusive Altenheim und Betreutes Wohnen. "Über Verkaufsprozesse und die Dinge im Hintergrund weiß ich nichts", sagte Hikl. Eingebunden seien er und sein Team nicht.

In der Belegschaft gebe es zwar viele Fragezeichen aufgrund der unsicheren Situation, dennoch werde weiter engagiert und professionell gearbeitet. "Keiner will von Bord springen, alle bieten gute Leistungen und sind anerkannt in der Öffentlichkeit", sagte er. Bei der Patientenbelegung habe es kein Sommerloch gegeben.

Die Akzeptanz habe nicht abgenommen. Dr. Martin Glasneck, Chefarzt der Geriatrie, berichtete von einer großen Welle der Solidarität bei den Überweisungen von Hausärzten. "Wir sollten uns gemeinsam aufs Eigentliche besinnen", sagte er.

Hikl hofft, dass ein neuer Träger die Notwendigkeit eines Hauses der Grund- und Regelversorgung für Rade erkennt und den Fächermix aus Geriatrie, Innere und Chirurgie (inklusive Anästhesie) beibehält. "Auch unsere Netzwerkarbeit ist wichtig", sagte er.

Auf kaltschnäuzige Art abserviert

Deutliche Kritik am Verhalten der Johanniter gab's von Horst Enneper (CDU). Er sei entrüstet über die Art und Weise, wie mit Mitarbeitern und der Stadt umgegangen wurde. "Für einen christlichen Träger ist das beschämend, da wird man auf eine solch kaltschnäuzige Art abserviert", sagte er. Mögliche Kaufinteressenten wie Sana oder Helios bezeichnete er als "Todesadressen", die nicht im Sinne der Rader seien.

Hikl betonte, dass es nicht um die Schließung der Klinik, sondern um einen neuen Träger geht. "Es geht darum, dass sich hier jemand mit neuem Schwung und neuen Ideen engagiert."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort