Radevormwald Kita muss 2013 fertig sein

Radevormwald · Damit die Arbeiterwohlfahrt an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße eine neue Kindertageseinrichtung bauen kann, müssen Bäume gefällt werden. Und die Verrohrung des Ispingrader Baches führt mitten durchs Gelände.

 Auf diesem Gelände südöstlich der Feuerwache an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße soll die neue Kindertagesstätte der Awo entstehen.

Auf diesem Gelände südöstlich der Feuerwache an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße soll die neue Kindertagesstätte der Awo entstehen.

Foto: nico hertgen

Bevor die neue Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Rhein-Oberberg an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße gebaut werden kann, müssen noch einige Probleme aus dem Weg geräumt werden. Der Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Verkehr entscheidet am kommenden Donnerstag über die Aufstellung des Flächennutzungsplans und die Änderung des Bebauungsplans.

Der Neubau der Awo, der unter Dreijährige aufnehmen und Platz für eine integrative Kindergartengruppe bieten soll, könnte auf einem Gelände südöstlich der Feuerwache gebaut werden. Nicht weit entfernt liegt der jetzige Standort an der Bahnhofstraße. Aus ökologischer Sicht ergeben sich am neuen Standort aber noch einige Schwierigkeiten: Die Fläche ist mit Sträuchern überwuchert, im hinteren Bereich verläuft der verrohrte Ispingrader Bach, der am Grundstücksende aus seiner Verrohrung tritt, und westlich der Dietrich-Bonhoeffer-Straße stehen Bäume, die vom Heimat- und Verkehrsverein vor 25 Jahren gestiftet wurden. Die Hälfte müsste weichen.

Alternativen gibt es nicht

"Es gibt vieles zu koordinieren, denn durch den Bachlauf ist das Gelände schwierig und komplex", sagt Baudezernentin Julia Gottlieb. "Ich sehe darin aber kein Problem, sondern die Aufgabe, damit umzugehen." Da es keine freie Fläche gebe, könne auch nicht alles stehenbleiben. Alternativen sehe sie nicht. "Wir müssen die übergeordneten Behörden einschalten und eine Lösung finden", sagt sie.

Die Stadt ist froh, mit der Awo einen Partner gefunden zu haben, denn sonst müsste sie selbst als Träger fungieren. Die Kommune ist verpflichtet, den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz vom dritten Lebensjahr bis zur Einschulung zu erfüllen. Außerdem haben Eltern ein Recht auf einen Betreuungsplatz in Kindertageseinrichtungen für unter dreijährige Kinder. Hier ist der Rechtsanspruch in Rade nicht gesichert. Die Kindergartenbedarfsplanung hat für 2013/2014 eine Bedarfsabdeckung für die U3-Betreuung von 27,3 Prozent ermittelt. Damit wird die gesetzlich geforderte Quote von 35 Prozent unterschritten. Auch die Bedarfsdeckung der integrativen Plätze wird mit 3,2 Prozent nicht erreicht. Fünf Prozent sind gefordert.

Julia Gottlieb arbeitet mit Hochdruck daran, den Neubau zu realisieren. Die Zeit drängt. "Ende Juli 2013 müssen wir fertig sein, deshalb sind wir darauf angewiesen, dass alle Behörden zügig arbeiten", sagt Awo-Geschäftsführer Christian Will. Alle Beteiligten müssten sich überlegen, was sie wollen. Es gehe um Kindergartenplätze, die vom Gesetzgeber gefordert werden. "Wir wollen Plätze schaffen, bleibt die Frage, ob es Interesse gibt, den Ausbau zu verhindern", sagt er. Natürlich werde man auf dem neuen Gelände wieder Anpflanzungen vornehmen, sagt er. Ein offener Bachlauf auf dem Gelände sei ihm allerdings zu gefährlich. "Wir müssen zusammenarbeiten und keine Hemmnisse einbauen", appelliert Will an alle Beteiligten.

(RP/jt)
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