Radevormwald Kita – keine Strafe für zu spätes Abholen

Radevormwald · Dem Beispiel der Stadt Leichlingen wird Radevormwald wohl so schnell nicht folgen. Der dortige Bürgermeister will Eltern, die ihre Kinder zu spät von der Kindertagesstätte abholen, künftig ein "zusätzliches Entgelt" in Rechnung stellen: zehn Euro pro angefangene Viertelstunde – zu entrichten in bar an eine Zahlstelle in der Einrichtung.

 Ute Butz ist froh, dass die Eltern in Rade zuverlässig sind.

Ute Butz ist froh, dass die Eltern in Rade zuverlässig sind.

Foto: dörner

Dem Beispiel der Stadt Leichlingen wird Radevormwald wohl so schnell nicht folgen. Der dortige Bürgermeister will Eltern, die ihre Kinder zu spät von der Kindertagesstätte abholen, künftig ein "zusätzliches Entgelt" in Rechnung stellen: zehn Euro pro angefangene Viertelstunde — zu entrichten in bar an eine Zahlstelle in der Einrichtung.

Wer sich weigert, zu zahlen dem drohen Mahnung und Vollstreckung. Das Geld soll in die Leichlinger Stadtkasse fließen.

Drakonische Strafen nicht nötig

Von dieser Methode hat die Radevormwalder Dezernentin Ute Butz vom Fachbereich Jugend und Bildung noch nichts gehört. Und sie glaubt auch nicht, dass solch drakonische Strafen in Radevormwald nötig sind. "Ich kann mir das hier überhaupt nicht vorstellen, weiß aber auch nicht von größeren Problemen in den Einrichtungen, dass Eltern ihre Kinder dauernd zu spät abholen", sagt sie auf Anfrage der BM. Selbst die große Anzahl an berufstätigen Müttern schaffe es meist pünktlich, die Kinder abzuholen.

"Die Eltern schließen einen Betreuungsvertrag mit der jeweiligen Einrichtung ab, die ganz konkrete Öffnungszeiten hat. In dem Vertrag ist genau geregelt, wie lange das Kind betreut werden soll, und dementsprechend fällt dann auch der Beitrag an, den die Eltern zahlen müssen", sagt Ute Butz. Sicher gebe es schon mal Eltern, die zu spät kommen, aber das seien meist dann auch die Eltern, die ohnehin keinen Beitrag für ihr Kind zahlen müssen.

Kommen Eltern ständig zu spät, um ihre Kinder aus der Kita zu holen, suchen die Mitarbeiter zunächst das Gespräch mit den Eltern. "Fruchten diese Gespräche nicht, haben wir die Möglichkeit, den Betreuungsvertrag zu kündigen, um einem anderen Kind die Chance auf einen Platz in dieser Einrichtung zu geben", sagt Ute Butz. Aber das passiere in Radevormwald fast nie.

Eltern sehr zuverlässig

"Die Eltern hier sind wirklich sehr zuverlässig", sagt die Dezernentin — und wundert sich über das drastische Vorgehen in Leichlingen.

(RP/rl)
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