Radevormwald Kindern ein bisschen Hoffnung geben

Radevormwald · Der Spaß des Radfahrens und die Begegnung mit kranken Kindern. Diese zwei Seiten des Lebens begleiten Petra Behle in diesen Tagen. Freitag ist sie bei der "Tour der Hoffnung" von Nümbrecht nach Hagen mit dem Rad gefahren, am Tag zuvor hat sie bei einem Zwischstopp auch eine Klinik mit kranken Kindern besucht.

"Einige der Mitfahrer hatten Tränen in den Augen, als eine Mutter von der Krebskrankheit ihrer kleinen Tochter berichtete", erzählte Petra Behle, "wir sammeln seit 1983 Spenden für die Forschung und die Unterstützung kranker Kinder und ihres Umfeldes." Als Kapitän der "Tour der Hoffnung" hat die Biathletin nach dem Kampf um Medaillen 2001 den Kampf für die gute Sache aufgenommen. Allein der Prolog habe Spenden in Höhe von 200 000 Euro eingebracht, berichtete sie.

Nach dem Start in Nümbrecht am Morgen war die 180 Fahrer starke Promi-Gruppe zum Marktplatz gekommen, um sich in der Bergstadt unter der Regie von Hartmut Behrensmeier von der Wirtschaftsförderung WFG mit Nudeln zu stärken — und einen Scheck über 2500 Euro von Bürgermeister Dr. Josef Korsten entgegen zu nehmen. Die Besucher konnten die Zeit nutzen, um mit den Olympiasiegern, Weltmeistern oder Europameistern zu plaudern oder sich ein Autogramm abzuholen. Die Kinder des Kindergartens Kottenstraße begrüßten die Radfahrer mit Lothar Körschgen am Keyboard unter anderem mit dem Lied "Wir Kinder wollen leben, wir wollen die Sonne sehen."

Bürgermeister Dr. Josef Korsten nutzte die Zeit bis zur pünktlichen Abfahrt um 15.15 Uhr zu einem Gespräch mit Matthias Scherz, dem langjährigen Profi des 1. FC Köln. "Ich glaube, der FC hat ein sehr schweres Jahr vor sich", prophezeite er dem Bürgermeister, einem bekennenden FC-Fan. Dr. Josef Kapellmann, mit Bayern München mehrfacher Europapokal-Sieger, warb eindringlich dafür, beim Radfahren einen Helm zu tragen. "Ich habe im Winter einmal keinen Helm getragen, bin gestürzt und habe mich dabei sehr schwer am Kopf verletzt. Ich muss Ihnen das leider als Arzt leider gestehen."

Petra Behle erklärte, dass die Fahrer der "Tour der Hoffnung" eingeladen werden: "Die meisten Teilnehmer sind über das Jahr für eine Sache karitativ im Einsatz und unterstützen uns während der Woche der Tour." Für die diesjährige Tour konnte sie auch die Biathletin Katrin Apel gewinnen. Apel hat erst vor wenigen Monaten ihre Karriere beendet. Stolz trugen einige Fahrer auch das Autogramm von Bundespräsident Horst Köhler auf dem grünen Trikot-Rücken. Köhler war eine Etappe mitgefahren.

Vom Wasser auf das Rad gestiegen ist die Hessin Annika Mehlhorn. Am 3. August noch hat die Schmetterlingsspezialistin mit der Lagenstaffel bei der Schwimm-WM in Rom die Bronzemedaille geholt. Petra Behle kommentierte die gestrige Etappe lässig: "Ich habe mir das Bergische Land bergiger vorgestellt."

(RP)
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