Radevormwald Kampf gegen die Schneemassen

Radevormwald · Es hörte überhaupt nicht mehr auf. Über viele Stunden fiel die weiße Pracht seit Samstagabend. Der Betriebshof war im Dauereinsatz und mit der kompletten Mannschaft unterwegs. Heute um 4 Uhr geht's weiter.

Stundenlang hat es gestern über der Bergstadt heftig geschneit. Schon seit Samstag gegen 18 Uhr waren alle Räum- und Streukräfte des Betriebshofes im Einsatz. Gestern um 4 Uhr ging es weiter – fast ununterbrochen bis in den späten Abend. "Die Situation ist bescheiden, hart an der Grenze, aber nicht chaotisch", meinte Dag Hasenack, stellvertretender Betriebshofleiter. Über Land wie in Hahnenberg oder Klaukenburg gab es starke Schneeverwehungen.

"Multi-Car" mit Motorschaden

Die schlimmsten Befürchtungen waren am Samstag eingetreten: Der alte "Multi-Car" fiel mit Motorschaden aus. Vor allem für die Nebenstrecken in der Innenstadt war das Fahrzeug gedacht. Nun rollt ein Geländewagen als Ersatz durch die verschneiten Straßen. 15 Mann waren gestern auf Straßen und Gehwegen unterwegs. "Wir sind mit allem draußen, was wir haben", sagte Hasenack. Die Mitarbeiter würden nur wenige Pausen einlegen und möglichst lange durchfahren, um die Straßen freizubekommen. Kein leichtes Unterfangen angesichts der Heftigkeit der Schneefälle. "Ein Wagen fährt nonstop, sonst schaffen wir das nicht", sagte Hasenack.

Bis gestern Nachmittag erwartete Hasenack weit über 25 Zentimeter Neuschnee. "Probleme bekommen wir in der Innenstadt, weil wir nicht wissen, wohin mit den Schneemassen", sagte er. Das Industriegebiet wurde mehrmals geräumt. Hauptziel war es, die Hauptverkehrsstraßen zu räumen. "Für den Berufsverkehr am Montag ist das wichtig", sagte Hasenack. Aber auch die Nebenstrecken wollen die Einsatzkräfte so weit wie möglich freibekommen. "Wir schaffen es nicht überall, deshalb gibt es erste Beschwerden von Bürgern", sagte er. Deshalb rücke heute ab 4 Uhr wieder die komplette Mannschaft aus.

Bäume knicken um

Ein weiteres Problem ist der Windbruch. "Der Schnee wird nass und schwer, da brechen Äste, vielleicht Bäume", sagte Hasenack. Für die Feuerwehr war es bis gestern Abend dennoch eher ruhig: Sie musste um 5.40 Uhr eine 40 Zentimeter unter Wasser stehende Kellerwohnung an der Hölterhofer Straße leerpumpen – Ursache: "vermutlich ein durch die Kälte geplatztes Wasserrohr", sagte Feuerwehrchef Wilfried Fischer.

Bis 8 Uhr folgten viele Rettungseinsätze, die meist mit einem Löschfahrzeug begleitet wurden, das als Schneeschieber fungieren sollte. Um 10.30 Uhr entfernten die Einsatzkräfte der Einheit Stadt einen durch die Schneelast umgestürzten Baum an der Ülfe-Wuppertal-Straße, um 13 Uhr die Einheit Herkingrade einen Baum in Grunewald/Neuland (L 414) und um 14.50 Uhr die Einheit Herbeck einen dickeren Ast an der Ülfe-Wuppertal-Straße (L 81/L 414).

(RP)
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