Radevormwald Kamerateam im Krankenhaus

Radevormwald · Mitten im OP soll die Kamera stehen, soll einfangen, wie Ärzte arbeiten. Doch liegt dort gerade ein Patient, der nicht gefilmt werden soll. Simone Schmid müsste mit ihrem Kollegen eine Pause einlegen, oder sie wirft das Drehbuch um, das für einen Werbefilm über das Johanniter-Krankenhaus erarbeitet worden ist. Gestern war der erste Drehtag. Simone Schmid hat ihre Pläne umgeworfen und eine Szene mit dem Sozialdienst eingeschoben.

In der Klinik an der Siepenstraße wird ab 2008 ein hauseigenes Fernsehprogramm mit Gesundheitsinformationen und Unterhaltung angeboten. Und das rund um die Uhr und ohne Gebühr. Zusätzlich wird mehrmals pro Tag der Informationsfilm über das Krankenhaus gesendet, der gestern und heute gedreht wird. Er gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

"So können sich die Patienten vom Krankenbett aus über unser Angebot informieren", schildert Peter Steffens, Geschäftsführer des Krankenhauses. Simone Schmid ergänzt: "Der Film soll über das Krankenhaus und dessen Angebote informieren. Er soll aber auch zur Beruhigung der Patienten dienen, indem sie zum Beispiel jeden Chefarzt einmal in einer Szene sehen können."

Später am Tag soll eine Szene gedreht werden, in der eine Krankenschwester oder ein Pfleger bei einem Patienten den Verband wechselt und den Blutdruck misst. Simone Schmid bittet Dr. Nele Bendick, die als Mitarbeiterin der Johanniter die Filmproduktion begleitet, dafür die entsprechenden Darsteller auszusuchen. Bendick erklärt: "Ich bin überrascht, wie viel Einsatz ein solcher Film von den Beteiligten verlangt." Doch ernten sie und die Kollegen dafür Lob von der Produzentin: "Ich bin überrascht, wie flexibel hier mitgearbeitet wird." Vor zwei Wochen hatte sie einen ähnlichen Film in Remscheid gedreht, danach einen in Wien.

Möglich wird der Informationsfilm durch die Kooperation mit einem Böblinger Unternehmen, das sich auf die Einrichtung von Klinik-Info-Kanälen (KiK) spezialisiert hat. Bis Ende dieses Jahres soll aus dem Material ein rund achtminütiger Film zusammengeschnitten werden. Das aus Sicht von Steffens Tolle daran: Dem Krankenhaus entstehen keine Kosten. "Die Produktion des Filmes wird ebenso wie die Einrichtung des Klinikkanals ausschließlich über Sponsoren finanziert", sagt Peter Steffens.

Wachsender Markt für Imagefilme

Für das Projekt hat KiK regionale Werbepartner akquiriert. KiK-Mitarbeiterin Simone Schmid erklärt: "Für solche Filme gibt es ein wachsendes Interesse und einen wachsenden Markt." Zum Beispiel hätte der Johanniter-Orden in Berlin für alle seine Krankenhäuser, so Dr. Nele Bendick, solche Filme in Auftrag gegeben.

(RP)
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