Radevormwald Kalt-Asphalt für die Löcher

Radevormwald · 200 000 Euro sieht der städtische Haushaltsplan für die Ausbesserung von Straßen und Gehwegen vor. Diese Summe ist in Absprache mit dem Fachbereich Tiefbau festgelegt worden. Die Folge ist noch mehr "Flickschusterei".

Das Tauwetter brachte an den Tag, was alle wussten: Auf den Rader Straßen haben Schnee und Frost der vergangenen Wochen ganze Arbeit geleistet und zu zahlreichen Schäden in Form von Rissen in den Straßenbelägen oder gar zu Schlaglöchern geführt. Um die größten Löcher zu schließen, haben Mitarbeiter des Betriebshofs am Montag damit begonnen, diese in Absprache mit dem Fachbereich Tiefbau mit Kalt-Asphalt zu verfüllen.

Das gilt für Löcher an der Ülfestraße, aber auch zum Beispiel an der Post- und Hohenfuhrstraße. Auch an der Kaiserstraße stadteinwärts sind erste Löcher verfüllt. Die Fahrbahn wird fertiggestellt, wenn zehn frostfreie Arbeitstage zu erwarten sind. Für die Stadtverwaltung sind die drei Mitarbeiter der Abteilung Tiefbau, Jürgen Manderla, Uli Dippel und Uwe Hoffmann derzeit damit befasst, die Schäden aufzunehmen und zu entscheiden, an welchen Stellen der dringendste Reparaturbedarf besteht.

Gefahr des Wertverlustes

"Das wird ein Ritt auf der Rasierklinge. Wir fahren auf Verschleiß", erklärt Fachbereichsleiter Manderla das System. Theoretisch bräuchte sein Fachbereich 400 000 Euro, um die dringendsten Winterschäden zu beseitigen. Abgeschrieben werden derzeit pro Jahr sogar 1,2 Millionen Euro. Da der Haushalt eine größere Summe als 200 000 Euro nicht hergibt, haben sich Verwaltungsspitze und Tiefbau für 2011 und 2012 auf jeweils diese Summe geeinigt. "2013 muss dann allerdings mehr fließen, sonst wird der Wertverlust für die Stadt zu hoch werden", sagt Manderla.

"Mit den 200 000 Euro müssen Straßen und auch die Gehwege geflickt werden", erklärt Uli Dippel. Als "kölscher Wisch" wird nun versucht, die vorhandenen Mittel so vorsichtig wie nötig einzusetzen. "Eine Sanierung ganzer Straßenstücke können wir uns nicht erlauben", sagen Dippel und Hoffmann.

Kleinflächige Arbeiten

Geflickt wird, indem Risse flüssig verfüllt werden, was zu, so Manderla, moderner Kunst auf den Straßen führt. Löcher werden wie zuletzt an der Ülfestraße auf kleiner Fläche von maximal 20 Metern ausgefräst und asphaltiert. "Das kann natürlich dazu führen wie an der Ülfestraße, dass kurz nach einer Reparatur die Straße an einer anderen Stelle aufreißt", erklärt Dippel.

Für die sehr schlechten Straßen – Dehnerhof-, Dahlien-, Bahn-, Kohlstraße und Auf der Brede – überlegt die Stadt eine Komplettsanierung. "Wie angekündigt, müssten sich die Bürger über Anliegerkosten nach dem Kommunalabgabenrecht mit zehn bis 50 Prozent an den Kosten beteiligen", kündigt Jürgen Manderla. Das Problem: Der Stadt fehlen aktuell die Mittel für ihren Eigenanteil.

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(RP)
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