Jugendarbeit in Radevormwald Lob für den Plan, Strukturen im Jugendamt zu ändern

Von Stefan Gilsbach · Eine stärkere pädagogische Ausrichtung der Jugendamtsarbeit ist in den Augen von Reiner Klausing der richtige Weg.

 Reiner Klausing führt den Kinder- und Jugendring in Radevormwald.

Reiner Klausing führt den Kinder- und Jugendring in Radevormwald.

Foto: Jumo/jumo (Archiv)

„Von der Stadt kam noch keine Reaktion“, sagt Reiner Klausing. Der Vorsitzende des Kinder- und Jugendringes Radevormwald hatte jüngst in einem offenen Brief deutliche Kritik an der Verwaltung und der Politik geäußert (die BM berichtete). Die Aufbruchstimmung, mit der das Jugendamt vor 20 Jahren gegründet worden sei, habe sich verflüchtigt. Daher habe sich der Kinder- und Jugendring entschieden, nicht länger die Bearbeitung von Anträgen für Zuschüsse von Jugendfahrten und Jugendhilfemittel zu übernehmen. „Ehrenamtler und hauptamtliche Kräfte müssen gemeinsam ein Netzwerk bilden“, sagt Klausing im Rückblick. „Die Ehrenamtler alleine können das nicht leisten.“ Allerdings zeigt sich der Vorsitzende von den Äußerungen des Bürgermeisters über eine geplante Umstrukturierung des Jugendamtes angetan. „Ich halte das für sehr sinnvoll“, sagt er. Johannes Mans hatte erklärt, dass die Arbeit der Behörde stärker pädagogisch ausgerichtet werden soll. Daher wird auch ein Pädagoge bzw. eine Pädagogin für die Leitung gesucht.

Der Politik hatte Reiner Klausing Desinteresse an der Arbeit des Jugendrings vorgeworfen. Immerhin: Eine Reaktion auf seine Kritik ist aus den Reihen der Politik gekommen. „Der Vorsitzend des Jugendhilfeausschusses, Jörg Weber, hat mir geschrieben“, sagt Klausing. Weber selber erklärt dazu: „Ich habe den Mitgliedern des Kinder- und Jugendringes für die Arbeit der vergangenen Jahre gedankt.“ Der CDU-Politiker erinnert sich gut an die Zeit, in der mit dem Jugendamt und der Gründung des Jugendringes dieser Bereich in der Stadt auf neue Füße gestellt wurde. „Es war nicht leicht für den neuen Verein, sich Gehör zu verschaffen“, sagt Weber. „Es gab ja schon viele ,Ringe’ in der Vereinslandschaft, etwa im Sportbereich.“ Daher seine dem Jugendring Kompetenzen bei der Mittelverteilung übertragen worden. Weber hat Verständnis dafür, dass bei manchen Ehrenamtlern eine gewisse Ermüdung eintritt: „Es ist heute leichter, die Menschen für vorübergehende Projekte zu begeistern.“

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