Umstrukturierung in Radevormwald Jugendamt wird umstrukturiert

Radevormwald · Unter anderem mit einer pädagogisch ausgebildeten Leitung soll die Arbeit der Behörde neu ausgerichtet werden. Als Berater hat die Stadt den ehemaligen Leiter der „Herbstmühle“, Ansgar Nowak, mit ins Boot geholt.

 der Leiter der PsychologischenBeratungsstelle Herbstmühle Wipperfürth geht in den Ruhestand

der Leiter der PsychologischenBeratungsstelle Herbstmühle Wipperfürth geht in den Ruhestand

Foto: Stephan Büllesbach

Wenn sich der Rader Jugendhilfeausschuss am 7. März zusammensetzt, wird es um ein Thema gehen, dass schon jetzt in der Politik Fragen hervorruft. „Wir planen, das Jugendamt umzustrukturieren“, erklärt Bürgermeister Johannes Mans. Das Ziel sei es, ein „pädagogisches Gesamtkonzept“ zu finden, und daher will die Stadt nun die Amtsleitung an einen Pädagogen beziehungsweise eine Pädagogin vergeben. Die Suche nach geeigneten Bewerbern hat bereits begonnen.

Mans betont, diese Änderungen bedeuteten keineswegs, dass bislang im Jugendamt keine gute Arbeit geleistet worden wäre. Es gehe um eine neue Ausrichtung. „Bislang waren wir in diesem Bereich ein wenig ,verwaltungslastig’“, erläutert er.

Externen Rat hat sich die Verwaltung von einem ehemaligen sachkundigen Bürger des Jugendhilfeausschusses geholt: Ansgar Nowak. Er leitete bis zum Beginn seines Ruhestandes im Jahr 2017 die „Herbstmühle“, eine psychologische Beratungsstelle in Wipperfürth, die auch für Radevormwald zuständig ist. Nowak habe in seinem Gutachten die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Arbeit des Jugendamtes ausdrücklich unterstrichen.

Die Fraktion der Alternativen Liste hat für die kommende Sitzung des Jugendhilfeausschusses einen Fragenkatalog zu diesem Thema entwickelt. Ratsfrau Petra Ebbinghaus teilt in den entsprechenden Antrag mit: „Wir bitten [...] Herrn Nowak zu dieser Sitzung einzuladen und die Ergebnisse seiner Untersuchung dem Ausschuss vorzustellen.“ Das Gutachten solle bitte der Niederschrift der Sitzung hinzugefügt werden.

Zehn Fragen haben die AL-Mitglieder für die Sitzung erarbeitet. Sie möchten unter anderem wissen, welche Aufgabenfelder im Rahmen einer Umstrukturierung neu gestaltet werden sollen. Auch zur künftigen personellen Ausstattung der Behörde möchten die Ratsmitglieder gerne Informationen haben. Weiterhin fragen sie „Gibt es Überlastungsanzeigen der Mitarbeiter des Jugendamtes?“ und „Wenn wird die personelle Ausstattung des Familienbüros wiederhergestellt, damit das Büro vollumfänglich seine Aufgaben wahrnehmen kann?“ Auch möchten die AL-Ratsmitglieder gerne wissen, „welche Ursachen dafür verantwortlich sind, dass die Zahl der Fremdunterbringungsfälle in Radevormwald seit Jahren recht hoch ist“.

Alle diese Informationen müssten dem Jugendhilfeausschuss präsentiert werden, weil er „nach gängiger Rechtsauffassung“ ein Teil des Jugendamtes sei. Der Ausschuss müsse prüfen, ob „von seinem Antragsrecht gegenüber dem Rat Gebrauch machen will“, erklärt Petra Ebbinghaus.

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