Radevormwald Johannisbeeren gepflanzt zur Apostel-Ehre

Radevormwald · Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde feierte den Johannistag mit vielen Aktionen.

Kräftig schiebt Simon (11) mit seinem Fuß die Schaufel in den Boden. Dann trägt er ein Stück des Rasens ab, um Platz für den Johannisbeerstrauch zu schaffen. Auch Nora (8) hilft fleißig mit und möchte ein Stück der Erde abtragen. Dann lockern sie die Wurzeln der Pflanze, setzen sie ein und decken den Freiraum wieder ab. "Das ging ganz gut", freut sich Simon und macht sich gleich ran, gemeinsam mit Oliver (11) den zweiten Strauch in den "Unperfekt Garten" der evangelisch-reformierten Kirche Radevormwald zu setzen.

Die Pflanzaktion gehörte zum Programm des Gemeindefestes gestern. Zum ersten Mal feierte die Gemeinde den Johannistag - den Geburtstag von Täufer Johannes, der als Lehrer Jesus' gilt. "Heute dreht sich alles um Johannes", erklärte Gisela Busch, Vorsitzende des Presbyteriums. Sie vertrat im gut besuchten Gottesdienst im Dietrich-Bonhoeffer-Haus den erkrankten Pfarrer Dieter Jeschke. Der Projektchor war für die Musik verantwortlich und natürlich spielte auch das Leben des Täufer Johannes eine thematische Rolle.

Zum diesem Tag lag es nahe, als Symbol Johannisbeersträucher anzupflanzen, merkte Busch an. Wer wollte, konnte gegen eine kleine Spende Baumpate werden und so sowohl die Kirchenmusik als auch die Jugendarbeit unterstützen. Nora gestaltete bereits ihr zweites, kleines Aluminium-Schild mit bunten Farben und ihrem Namen. "Für jeden Baum eins", sagte sie, während sie die Regenbogenlinien zog. Mutter Mirjam Hartmann ist ebenfalls Baumpatin. "Es geht einfach darum, dass man sich engagiert. Und so wird es richtig schön bunt", ergänzte sie.

Schwerpunkt des Festes sei aber der Spaß und das Spiel, sagte Busch. Bei einer Rallye durch das Gemeindehaus durften die Kids sich frei bewegen. Ziel sei es, dass sie sich auch als Teil der Gemeinde verstehen. Sketche sowie das Fotospiel "Dalli Click" sorgten im großen Saal für Unterhaltung am Nachmittag. Bei einem Kicker-Turnier konnten Groß und Klein das Talent unter Beweis stellen. Weil der Pfarrer aufgrund der Erkrankung nicht teilnehmen konnte, vertrat ihn unter anderem sein Sohn am Kickertisch. Die Gewinner erhielten selbstgemachtes Johannisbeergelee oder Johannisbeerlikör.

"Wir sind eine kleine Gemeinde, aber alle sind engagiert. Der Chor und die Bläser im Gottesdienst waren ganz toll", sagte Annette Hombrecher, die bei "Bibel zum Anfassen" mitwirkt. Mit dem Fest wurde auch eine etwas in Vergessenheit geratene Tradition wiederaufgelebt: das Johannisfeuer. Zum Abschluss des Tages versammelten sich die Gemeindemitglieder mit Stockbrot um die wärmende Quelle. Alle, die Johannes, Johanna oder Johann heißen, erhielten dann auch als Geschenk eine Falsche Gelee oder Likör.

(am)
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