David Bosbach Jetzt sind die idealen Monate zum Wandern

Radevormwald · David Bosbach von "Das Bergische Wanderland" erklärt, warum er das Programm der Wanderwoche mit 100 Wanderungen gelungen findet.

Herr Bosbach, nehmen Sie selbst auch an der Bergischen Wanderwoche teil?

 Die Bergische Wanderwoche, die am Samstag begonnen hat und bis kommenden Sonntag läuft, soll auch viele auswärtige Wanderer, etwa aus der Rheinschiene oder dem Ruhrgebiet, in die Region locken.

Die Bergische Wanderwoche, die am Samstag begonnen hat und bis kommenden Sonntag läuft, soll auch viele auswärtige Wanderer, etwa aus der Rheinschiene oder dem Ruhrgebiet, in die Region locken.

Foto: Cora Berndt-Stühmer

Bosbach Ich werde, wie auch schon in den Vorjahren, auch diesmal wieder an einer oder zwei Wanderungen teilnehmen. Ich weiß allerdings noch nicht. An welchen, da das ein bisschen von meinem Dienstplan abhängig ist. Es gibt aber schon einige Veranstaltungen, die ich sehr spannend finde - etwa die Feierabendwanderung, weil das eben zeitlich auch sehr gut passt.

Wie beliebt ist die Bergische Wanderwoche bei den Menschen in der Region? Ist das Angebot angekommen?

Bosbach Ja, das kann man auf jeden Fall so sagen. Die Bergische Wanderwoche ist ein sehr erfolgreiches und beliebtes Produkt, das wir in den vergangenen Jahren auch stetig weiterentwickelt haben. Die Teilnehmerzahlen zeigen das: Sie sind über die Jahre sukzessive gestiegen, von anfänglich 600 bis 700 Teilnehmern sind sie im Vorjahr auf 1400 bis 1500 bei allen Veranstaltungen insgesamt angewachsen.

Was genau ist der Hintergrund der Woche?

Bosbach Als wir das Projekt "Bergisches Wanderland" mit den beiden Fernwanderwegen "Bergischer Weg" und "Bergischer Panoramasteig" sowie den 24 Streifzügen in den Kommunen fertiggestellt hatten, kam der Gedanke, mit der so geschaffenen Infrastruktur aus Wanderwegen und Wanderführen, mit Leben zu füllen. Wir wollten die Menschen für diese tollen Wege begeistern - und so kam die Idee der Bergischen Wanderwoche auf, um so die Wanderwege den Menschen näher zu bringen. Zunächst war es auch für die Menschen in der Region gedacht, aber mittlerweile richtet sich das Angebot auch verstärkt an Besucher aus dem Umland. Ein Ziel ist es auch, das Bergische Land als Ferienregion mehr ins Bewusstsein zu rücken.

Gibt es Feedback von den Wanderern?

Bosbach Wir haben Umfragen unter unseren Besuchern gemacht, und da war die Rückmeldung durchgehend positiv. Unsere Wanderführer hatten Postkarten mit Fragen verteilt, und bei der Auswertung der zurückgesendeten Karten kam heraus, dass mehr als 90 Prozent der Wanderer sehr zufrieden waren - sowohl mit der Streckenlänge, der Qualität der Gastronomie als auch damit, was die Wanderführer erzählt haben.

Wer stellt das Programm zusammen?

Bosbach Schwerpunktmäßig unsere Aktivreferentin für Wandern und Radfahren, Maren Pussak. Etwa ein gutes halbes Jahr vor der Wanderwoche schreibt sie dazu die Wanderführer an, die bereits mitgemacht haben und die auch teilweise von uns ausgebildet wurden. Die Wanderführer entwickeln dann eigenständig ihre Touren und Angebote. Es gibt einige Vorgaben für die Touren: So legen wir Wert darauf, dass sie nach Möglichkeit auf den Wegen des Bergischen Wanderlands stattfinden und die Gastronomie dort bestenfalls mit eingebunden wird - nach dem Motto "Wandern und Genießen". Ansonsten sind die Wanderführer in der Gestaltung aber völlig frei.

War es schwierig, die rund 100 Wanderungen auszuarbeiten?

Bosbach Letztenendes ist das nicht so schwierig, denn es soll ja bewusst auch die Vielfalt in unserer Region abbilden. Bei der ersten Wanderwoche war es natürlich schon etwas aufwendiger, aber mittlerweile bieten die Wanderführer die Touren bereitwillig und zuverlässig an. Und es sind ja neun Tage und ist die ganze Region Bergisches Land, auf die sich die 100 Wanderungen verteilen.

Wie viele Wanderführer sind denn im Einsatz?

Bosbach Wir haben derzeit rund 70 Wanderführer, die für uns unterwegs sind.

Mit wie vielen Touren sind Sie 2014 gestartet?

Bosbach Das waren damals nicht so viele weniger: 70 Touren hatten wir im ersten Jahr im Angebot.

Können Sie die Höhepunkte der diesjährigen Wanderwoche kurz skizzieren?

Bosbach Im Grunde genommen gibt es keine Tour, die ich nicht spannend finde - einfach, weil ich um die Qualität der Touren und der Wanderführer weiß. Das ist aber natürlich immer auch davon abhängig, was einem selber Spaß macht. Ich finde die Kombinationsangebote sehr schön, die Kulinarik und Wandern miteinander verbinden. So etwa die Tour "Das Bergische trifft die Highlands" am Samstag, 2. Juni. Auf Gut Hungenbach in Kürten wird eine Kombination aus Wandern, Whiskey-Verkostung und Brotbacken geboten. Sehr schön ist allerdings auch die "Laternenwanderung mit Musikeinlage" in Hückeswagen, am Mittwoch, 30. Mai.

Ist der Mai Ihrer Meinung nach der ideale Wandermonat?

Bosbach Der Termin ist bewusst gewählt. Die Wanderwoche startet immer am letzten Samstag im Mai und dauert bis zum ersten Sonntag im Juni. Das ist auch eine feste Größe im Kalender, auch wenn es um die Jahreszeit natürlich viele Veranstaltungen gibt. Aber Mai, Juni und Juli sind die idealen frühen Wandermonate, dazu kommen im Herbst dann September und Oktober als Top-Monate zum Wandern.

Gibt es den typischen Teilnehmer an der Bergischen Wanderwoche?

Bosbach Nein, überhaupt nicht. Das ist ganz unterschiedlich. Was aber auch darin liegt, dass die Wanderungen ganz unterschiedlich angelegt sind. Eine Führung ist ja auch etwas anderes als eine Wanderung: Bei der Führung wird mehr erzählt, während bei der Wanderung das Wandererlebnis im Vordergrund steht. Wir haben Teilnehmer aus allen Altersklassen, von Familien mit Kindern bis hin zum aktiven Rentner, der fröhlich mit uns wandert.

An wen richten sich die Pauschalangebote mit Übernachtung?

Bosbach Natürlich verstärkt an die Gäste außerhalb der Region, die dann bei uns einen längeren Aufenthalt buchen. Es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir vermehrt Besucher etwa von der anderen Rheinseite haben, etwa aus dem Kreis Mettmann. Wir haben gemerkt, dass das Kreise zieht. Wir tragen dem Rechnung, indem wir den Besuchern etwas mehr bieten wollen.

Und wer soll mit den Tagestouren besonders angesprochen werden?

Bosbach Die richten sich vermehrt an die Gäste aus unserer Region - etwa so, dass man aus Bergisch Gladbach einfach mal nach Reichshof, Morsbach oder Hückeswagen zu einer Tagestour fährt. Wir wollen damit aber natürlich auch Tagesgäste aus der Rheinschiene zu uns holen, die eben nicht hier übernachten, sondern am Abend wieder nach Hause wollen.

Kann man auch kurzentschlossen an den Wanderungen teilnehmen?

Bosbach Grundsätzlich geht das. Aber natürlich gilt das Prinzip: Wenn die Tour voll ist, ist sie voll. Es gibt im Programm bei jeder Tour die Kontaktdaten des jeweiligen Wanderführers, bei dem man sich jederzeit noch anmelden kann. Auf gut Glück würde ich jetzt nicht zu einer Tour hinfahren. Aber ein kurzer Anruf hilft weiter, um zu erfahren, ob man noch teilnehmen kann.

Welche Wanderung ist in diesem Jahr ihr persönlicher Favorit?

Bosbach Ich habe wirklich keinen richtigen Favoriten, ich finde das Programm insgesamt sehr ausgewogen und spannend.

DAS INTERVIEW FÜHRTE WOLFGANG WEITZDÖRFER

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort