Serie Chorleiterin Karin Hilger Jede Chorprobe erfüllt sie mit Freude

Radevormwald · Karin Hilger leitet den Frauenchor Melodienreigen. Die Kirchenmusikerin liebt die Arbeit in dem weltlichen Chor und lässt keine Probe aus.

 Karin Hilger hat sich das Klavierspielen zum großen Teil selber beigebracht. Später studierte sie Kirchenmusik in Aachen.

Karin Hilger hat sich das Klavierspielen zum großen Teil selber beigebracht. Später studierte sie Kirchenmusik in Aachen.

Foto: Jürgen Moll

Radevormwald "Die Musik hat mich gefunden" sagt Karin Hilger, wenn sie über ihren Beruf spricht. Die Leiterin des Melodienreigens reiht sich seit über zehn Jahren in die Riege der Chorleiter in Radevormwald ein und zeichnet sich durch absolute Begeisterung für ihre Tätigkeit aus.

Über einen persönlichen Kontakt konnte die 50-Jährige die Chorleitung von Dirigentin Marianne Lehmann übernehmen. Seitdem hat sie kaum eine Chorprobe verpasst. "Die Arbeit mit diesem Chor macht Spaß, weil alle mit viel Leidenschaft bei der Sache sind", sagt Hilger.

Dass sie die Musik zu ihrem Beruf machen konnte, war ein Zufall, denn ihr erstes Klavier hat ihr Vater auf dem Sperrmüll gefunden. "Das war ein monströses Ding, das mein Vater durch die ganze Stadt nach Hause geschoben hat. Das war der Anfang von allem."

Beigebracht hat Karin Hilger sich das meiste selber. Im Grundschulalter hat sie sich Noten und Klavierstücke selber erarbeitet. Ihre erste Unterrichtsstunde trat sie mit zwölf Jahren an. "Da wussten meine Eltern, dass ich wirklich Talent habe und unbedingt Klavier spielen möchte." Aus Gründen der Vernunft hat die Musikerin nach ihrem Abitur aber trotzdem zunächst Umwelttechnik studiert, aber die Musik, so beschreibt Karin Hilger es, hat nicht aufgehört zu "bohren". Daraufhin folgte ein Studium der Kirchenmusik in Aachen und viele Jahre als Kirchenmusikerin in Lüttringhausen. "Ich habe der Leidenschaft nachgegeben und mich auf meinen neuen beruflichen Weg konzentriert."

Heute arbeitet sie als Chorleiterin für zahlreiche Chöre und geht in ihrer Arbeit, die sie gefunden hat, auf. Obwohl ihre Musikkarriere am Klavier begonnen hat, ist die menschliche Stimme das schönste Instrument für Karin Hilger. "Chorarbeit liegt mir deswegen besonders am Herz. Ich arbeite gerne mit verschiedenen Menschen und entdecke die Feinheiten jeder Chorstimme. Das ist oft harte Arbeit, aber es lohnt sich."

Als sie die Leitung des Melodienreigens übernahm, konzentrierte sie sich auf die Stimmbildung der Frauen. An dem Repertoire arbeitet sie gemeinsam mit den Sängerinnen. "Wir können jederzeit unsere Wünsche äußern und sind alle sehr stolz darauf, wie wir uns weiterentwickelt haben", sagt Chormitglied Renate Pick.

In den vergangenen Jahren hat der Melodienreigen viele Musikcafés veranstaltet, an Benefizkonzerten teilgenommen und bei Gemeinschaftskonzerten des Stadtkulturverbandes mitgewirkt.

Wichtig ist für den Chor außerdem die Arbeit für das Rader Krankenhaus und die Senioreneinrichtungen. "Konzerte und Auftritte in sozialen Einrichtungen sind wichtig für uns und wir können etwas mit unserer Musik erreichen. Ein weiterer Teil, den ich an meiner Arbeit sehr mag", sagt Karin Hilger, die ihre Chorleitung so schnell nicht abgeben wird.

www.melodienreigen.de

(trei)
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