Radevormwald Innenstadt – Stadt plant um einen Baum

Radevormwald · Noch bis 2015/2016 wird der Umbau der Innenstadt, der zu mehr Funktionalität und Attraktivität führen soll, dauern.

Fest steht seit Donnerstagabend, dass die Planungen für die westliche Kaiserstraße vom Standort einer Kastanie bestimmt werden. Auf Antrag der CDU, formuliert von Karl Schmidt, ist mit sechs Stimmen (fünf CDU, eine UWG) gegen fünf Stimmen (drei SPD, zwei FDP) bei zwei Enthaltungen (SPD, AL) entschieden worden, dass die Kastanie an der Kreuzung Telegrafen-, Graben-, Kaiser- und Hohenfuhrstraße erhalten bleibt.

Kastanie ist gesund

Diese Entscheidung soll jetzt maßgebend für alle zukünftigen Planungen im westlichen Innenstadtbereich sein. Die Verwaltung hatte im Frühjahr vorgeschlagen, auf den Baum an dieser Stelle zu verzichten, um für die Verkehrsteilnehmer einen freien Blick auf die Kaiserstraße und damit die Einfahrt zur Stadt zu ermöglichen. Eine Variante der Stadtverwaltung ging dahin, den Baum an eine andere Stelle zu verpflanzen.

Vor der Entscheidung hat die Umweltbeauftragte im Rathaus, Sylvia Schwanke, erklärt, dass der Baum derzeit als gesund angesehen werden kann. Die Verletzung am Stamm werde nach Auskunft eines Experten aus Halver wohl ausheilen.

Schwierigkeiten könnten in mittelbarer Zukunft allerdings die Ausweitung der Krone und die Ausdehnung der Wurzeln bereiten. Versorgungsstörungen der Spitze des Baumes seien denkbar. Schwanke erläuterte, dass die Innenstadt-Kastanie nicht wie andere Kastanien in der Stadt am Festplatz, am Krankenhaus und an einer Kirche von Bakterien befallen ist.

Bernd Niedermeier, Stadtplaner von MWM, hatte dem Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Verkehr beim Blick auf eine alte und neue Verkehrsführung an der Kreuzung erläutert, dass der von Bürgern vorgeschlagene Kreisverkehr nicht zu verwirklichen sei. Die Polizei habe ihn mit Blick auf die Verkehrsgefährdung abgelehnt.

Mehrkosten für Hohenfuhrstraße

Für die Stadtverwaltung erklärte die Technische Dezernentin Julia Gottlieb, dass die sich aus dem Prozess heraus ergebende Neuplanung der Hohenfuhrstraße Mehrkosten für die Stadt von etwa 332 000 Euro bedeuten könnte.

Man habe bereits einen Förderantrag über die Gesamt-Bausumme von etwa 1,2 Millionen Euro an das Land gestellt. Die Entscheidung hierüber — ob die Kommunalpolitik den Vorschlag mitträgt — soll noch im Herbst dieses Jahres fallen.

(RP)
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