Polizei und Ordnungsamt „Hobby-Denunzianten“ treten bislang kaum in Erscheinung

Radevormwald · Während in Großstädten die Polizei durch viele Meldungen angeblicher Verstöße belastet wird, ist die Lage in Radevormwald und im Kreis entspannt.

 Laut Polizeisprecher Michael Tietze gab es am Wochenende nur 22 Meldungen über Verstöße gegen das Kontaktverbot im Kreisgebiet.

Laut Polizeisprecher Michael Tietze gab es am Wochenende nur 22 Meldungen über Verstöße gegen das Kontaktverbot im Kreisgebiet.

Foto: obk

Mit der Verhändung des Kontaktverbotes als Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus sind Treffen von mehr als zwei Personen im öffentlichen Raum verboten. Die Ordnungsdienste der Kommunen überprüfen gemeinsam mit der Polizei, dass die Regelungen eingehalten werden. Auch Bürger informieren in diesen Tagen die zuständigen Behörden über Verstöße. In manchen Städten nehmen solche Hinweise allerdings Formen an, die wenig erfreulich sind. Von „Hobby-Denunziantentum“ ist die Rede, bei der Polizei in der Metropole Duisburg etwa stehen die Telefon nicht mehr still. Der dortige Polizeisprecher wird mit dem Wunsch zitiert, „dass die Menschen etwas mehr Fingerspitzengefühl beim Melden solcher Verstöße zeigen“.

In diesem Punkt muss Jochen Knorz, der Leiter des Ordnungsamtes in Radevormwald, den Menschen vor Ort erneut ein Lob spenden. Nicht nur verhielten sich die meisten diszipliniert, die Hinweise von Bürgern, die bislang eingetroffen seien, hätten „Hand und Fuß“ gehabt. „Nur in einem Fall hatten wir den Eindruck, dass es weniger um das Virus ging als vielmehr darum, jemandem eins auszuwischen“, berichtet Knorz.

Die Polizei im Oberbergischen Kreis ist ebenfalls weit davon entfernt, wegen Hinweisen aus der Bevölkerung überfordert zu sein. „Am Wochenende hat es kreisweit 22 Anrufe mit Hinweisen auf Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung gegeben – es hält sich also in Grenzen“, berichtet Polizeihauptkomissar Michael Tietze, Sprecher der reispolizei. „An schönen Sommerwochenenden kommt man schätzungsweise locker auf das Doppelte bis Dreifache bei Ruhestörungen.“ Anrufer aus Rade seien gar nicht darunter gewesen, dafür hatte es aus Hückeswagen drei Meldungen gegeben. Generell gäbe es weniger Einsätze, auch weil weniger Menschen mit dem Auto unterwegs seien.

(s-g)
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