Radevormwald Im Internet richtig verhalten

Radevormwald · In der 7b des Gymnasiums besitzt jeder Schüler ein Smartphone. Kriminalhauptkommissar Uwe Köster berichtet über Internetkriminalität.

Mit zwölf Jahren sind die Schüler der 7b des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) täglich im Internet unterwegs. Ob über ihr Smartphone oder den eigenen Computer, ein Tag ohne Internet vergeht eigentlich nicht. Soziale Netzwerke wie Instagram, Snapchat und Facebook gehören fest in den Alltag der Mädchen und Jungen und werden von ihnen unterschiedlich intensiv genutzt. Registriert ist fast jeder.

Welche Gefahren das Internet birgt und welche Straftaten online vermehrt begangen werden, erklärte Uwe Köster den Schülern gestern Vormittag. Der Kriminalhauptkommissar arbeitet im Bereich Kriminalprävention der Polizei Oberberg und weiß, wo Gefahren im Internet lauern. Gemeinsam mit den Schülern versuchte er einen ersten Zugang zu der Thematik zu bekommen und sammelte mit ihnen Ideen, an welcher Stelle Straftaten im Internet entstehen können. Viele Impulse der Jugendlichen gingen in Richtung Musik- oder Filmrechte, drehten sich aber auch um die Verletzung der Privatsphäre oder um sexuelle Belästigung.

Obwohl Finja, Julynn, Lara und Noeme oft ihr Smartphone benutzen und sogar kleine Videos in sozialen Netzwerken posten, haben sie noch keine negativen Erfahrungen im Internet gemacht. Vorsichtig sind sie aber trotzdem. "Die Kommentare sind eigentlich immer positiv. Ich habe meine Profile privat gestellt, damit meine Bilder nicht alle sehen können. Nur meine Familie und Freunde", sagt Lara. Noeme hat schon ein paar Mal gesehen, wie Schimpfwörter oder beleidigende Kommentare gepostet wurden. Sie glaubt, dass das aus Unsicherheit entsteht. "Menschen, die so was schreiben, sind unzufrieden oder wurden selber mal gemobbt und rächen sich auf diesem Weg", meint sie.

Uwe Köster warnt die Schüler davor, private Daten wie den Namen, das Alter, den Wohnort und die Telefonnummer an Fremde weiterzugeben. Wer hinter einem anonymisierten Namen im Internet steckt, wisse man nämlich nie. "Viele Menschen geben sich als eine andere Person aus. Das verletzt zunächst nur die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Sozialen Netzwerke und ist nicht strafbar. Umso vorsichtiger sollte man sein", sagt der Kriminalhauptkommissar.

Er gab der 7b Einblicke in Straftaten, die er in den vergangenen Jahren aufgedeckt hat und sensibilisierte die Schüler für verdächtige Situationen oder Kontaktaufnahmen. "Verschickt keine Bilder von euch oder euren Freunden und vertraut euch jemandem an, sobald euch etwas komisch vorkommt."

Mit einem Film veranschaulichte er, wie schnell man im Internet von falschen Identitäten getäuscht werden kann. Er forderte die Kinder dazu auf, sich über die Einstellungsmöglichkeiten ihrer Apps und Geräte schlauzumachen. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Einstellungen kann man unterbinden, dass sich das eigene Handy ständig mit dem Internet verbindet, um Daten abzugleichen. "Ihr müsst euch darüber bewusst werden, welche Daten ihr preisgebt und wer sie alles sehen kann", sagt er.

Lara will jetzt noch mehr darauf achten, dass sie sich und ihre Daten schützt. "Man darf nicht verraten, auf welche Schule man geht und sollte nicht zu viel von seinem Umfeld auf Fotos oder Videos zeigen", sagt die Schülerin. Die Präventionsstunden gab es für alle drei siebten Klassen.

(trei)
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