Radevormwald Hubertusfeier mit Tiersegnung

Radevormwald · Die katholische Kirchengemeinde St. Josef feierte am Donnerstag zusammen mit der Hegegemeinschaft den Tag des Schutzpatrons der Jäger und Reiter.

 Diakon Herbert Moeselaken (r.) und Dr. Jörg Weber als Ministrant bei der Hubertusfeier.

Diakon Herbert Moeselaken (r.) und Dr. Jörg Weber als Ministrant bei der Hubertusfeier.

Foto: Schütz

Betty ist sieben Monate alt und hat vor drei Wochen ganz zufällig zu ihrer neuen Familie gefunden. Die zahme Milchziege lebt noch nicht lange auf dem Hof von Wiebke und Beate Osenberg, aber hat bereits in kurzer Zeit alle Pflanzen in Reichweite abgeknabbert und zur Entschuldigung viel Liebe und Freude verbreitet. Die junge Ziege, die in den nächsten Monaten noch kräftig wachsen wird, gehört schon jetzt fest zur Familie. Ein Grund mehr, sie vor Gott segnen zu lassen, um ihr einen möglichst guten Start in ihr Tierleben zu ermöglichen. Nach der Hubertusfeier, die jedes Jahr von der Hegegemeinschaft und der katholischen Kirche St. Josef Vogelsmühle gemeinsam veranstaltet wird, versammelten sich Donnerstag viele Tierliebhaber um den provisorischen Altar, der auf einer Wiese hinter dem Gemeindehaus aufgebaut war. "Wir feiern den Tag zu Ehren des Schutzpatrons der Jäger und Reiter", sagte Claudia Möllney vom Hegering Ennepetal.

 Diakon Moeselaken segnet die Ziegevon Wiebke Osenberg.

Diakon Moeselaken segnet die Ziegevon Wiebke Osenberg.

Foto: Schütz Michael

Die Segnung von Tieren rührt sie immer wieder. Nach der Messe begrüßte Diakon Herbet Moeselaken die Tiere unter dem Abendhimmel. Für Wiebke war das eine ganz neue Erfahrung. Obwohl die 15-jährige Schülerin viele Haustiere hat, ist Ziege Betty das erste Tier, das es zur Tiersegnung schafft. "Ich glaube daran, dass die Segnung etwas bewirken kann. Vielleicht lebt sie so länger oder glücklicher", sagte Wiebke.

Ihre Ziege hatte sie für den großen Moment mit einem roten Halstuch geschmückt. Während Betty schnell Kontakt mit den anderen Tieren knüpfte, war Beagle-Dame Emma etwas schüchtern. Die neunjährige Hündin musste sich zunächst mit der ungewohnten Situation vertraut machen. Ihre Besitzerin, Beate Stüben, setzte viel Hoffnung in die Tiersegnung durch Diakon Herbert Moeselaken. "Vielleicht bleibt unsere Emma so länger bei uns. Schließlich ist sie wie ein Kind für uns", sagte sie.

Eine etwas pragmatischere Einstellung gegenüber der Tiersegnung hatte Bettina Fennel. Ihr großer Jagdhund Asko wurde gesegnet. "Es kann ja nicht schaden und wenn es dem Tier hilft, ist es umso besser. Neben dem Glauben finde ich das Ritual einfach schön. Den Tieren wird durch die Segnung ein höherer Wert zugesprochen, und das haben sie verdient", sagte die Hundebesitzerin. Der große Deutsch Drahthaar ließ die Segnung genügsam über sich ergehen.

Diakon Herbert Moeselaken segnete die Tiere, nachdem das Bläsercorps des Hegering Ennepetal ein letztes Mal anstimmte. Anschluießend versammelten sich viele im Gemeindehaus zur anschließenden Gaumenfreude. Eine frisch zubereitete Wildspezialität wurde serviert. Die Einnahmen kommen dieses Jahr dem Familienzentrum Auf der Brede zugute. Claudia Möllney war schon vor dem geselligen Abend von der Resonanz begeistert: "Es haben sich fast 100 Gäste angemeldet. Wir sind froh, dass die Hubertusfeier so gut angenommen wird."

Für Ziege Betty ging es nach der Tiersegnung zurück in ihren geliebten Stall. "Schön, dass sie jetzt gesegnet ist. Vielleicht stellt sie jetzt weniger Unfug an", sagte Wiebke.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort