Ansichtssache Hoffen auf den Start zahlreicher Projekte "für Rade"

Meinung | Radevormwald · Positive Signale gibt es aus Düsseldorf für das große Förderprojekt in den Wupperortschaften. Zum Karnevalsumzug am heutigen Samstag sollte friedlich geschunkelt und gefeiert werden.

Ansichtssache: Hoffen auf den Start zahlreicher Projekte "für Rade"
Foto: Moll Jürgen

Leader, Efre, Städtebauförderung des Landes NRW - das sind Namen, die dem Radevormwalder vielleicht nicht viel sagen, die aber für ihn in nächster Zeit von Bedeutung werden. Dahinter verbergen sich Förderprogramme oder Fördergeber, die Mittel zur Verfügung haben, die von den Kommunen oder von einzelnen Vereinen abgerufen werden können.

Und da haben sich der Dahlerauer TV und die Stadt nach vorne gewagt und Mittel beantragt oder sie werden dies tun. Verbunden damit ist eine Menge an Bürokratie. Entgegen der landläufigen Meinung hat die Stadt kein großes Budget, das sie sinnvoll verteilen kann. Die Kommunen müssen für "Starke Menschen - starke Quartiere" oder das Integrierte Innenstadtkonzept II (Weststadt) zahlreiche Anträge stellen und den Projektverlauf genauestens dokumentieren. Deshalb ist dem Dahlerauer TV zu wünschen, dass sein Projekt mit Umbau auf dem vereinseigenen Gelände "endlich" starten kann. Oft scheitert die Projektbewerbung schon an der Antragstellung. Deshalb hat auch der Bergische Geschichtsverein einen Rückzieher gemacht. Die Stadt setzt auch auf die Hilfe des Kreises - bisher erfolgreich. Positiv für die Stadt: Aus Düsseldorf gibt es erste sehr positive Signale.

Geduld brauchen in diesen Tagen zahlreiche Bewohner der Nordstadt. Dort muss ein Kanalrohr ausgetauscht werden. Die mehrere Wochen dauernden Arbeiten sind mit Einschränkungen verbunden. Umwege zwingen Bewohner und Gäste zu Geduld und vorsichtigem Fahren auf einer Straße mit Gegenverkehr, wo sie sonst Einbahnstraßenverkehr gewohnt sind. An dieser Stelle mussten Bauarbeiter eine Erfahrung machen: An Schilder, die eine Baustelle signalisieren, scheinen einige Bürger nicht zu glauben. Sie fahren direkt vor die Baustellenabsperrung oder wollen die Baustelle sogar auf dem Gehweg umfahren. Über viele Schilder "im großen Straßenverkehrs-Wald" mag man streiten können, bei sichtbarer Baustelle müssen auch Ungeduldige die Umfahrung akzeptieren. In etwa zwei Wochen könnte alles vorbei sein, wenn das Wetter mitspielt.

Wo sind die Sänger? Diese Frage passt aktuell sehr gut. Viele Rader fahren in die Karnevalshochburgen und singen dort von ganzem Herzen die bekannten Hymnen mit. Oder sie gehen heute zum Umzug in Rade und feiern und singen dort mit. Sich verpflichten, regelmäßig zu singen, das wollen die meisten aber dann doch nicht. Eine alte bergische Tradition stirbt langsam aus: die Chormusik, Früher gab es in der Stadt zahlreiche Chöre. Jetzt sind mit dem Radevormwalder Männerchor und dem MGV Sängerbund wieder zwei verschwunden. Und auch die meisten anderen Chöre kämpfen mit einem wachsenden Altersdurchschnitt. Dabei geben sich die verbliebenen Chöre Mühe, auch jüngere Musik zu spielen. Obwohl das Singen Konzentration erfordert, kann es auch Entspannung sein.

Der Karnevalsumzug heute wird wieder von einem großen Aufgebot an Ordnungskräften, aber auch ehrenamtlichen Helfern wie den Mitgliedern es Deutschen Roten Kreuzes begleitet. Das muss leider so sein, weil es bekanntermaßen immer Unvernünftige unter den Besuchern gibt - auch wenn es vielleicht nur Einzelfälle sind. Dabei ist es sicher auch eine Aufgabe der Erwachsenen - Eltern, Verwandte und Freunde - die Jugend vor dem Umzug auf die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums aufmerksam zu machen.

Vielleicht gelingt es dann ja, am heutigen Samstag bis in den späten Abend ohne großen Krawall zu feiern und die schönen Stunden zu genießen. Schließlich sind nur einmal im Jahr so viele Menschen auf der Straße.

(RP)
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