Vortrag im Wülfingmuseums-Café Herztod-Risiko steigt mit Lebensalter

Wupperorte · Der Sportmediziner und Sportpädagoge Wolfgang Lohmann sprach im Rahmen der Herzwoche im Wülfingmuseum zum Thema „plötzlicher Herztod“.

 Dr. Wolfgang Lohmann referierte im Wülfingmuseum.

Dr. Wolfgang Lohmann referierte im Wülfingmuseum.

Foto: Dörner/dörner (archiv)

War’s das Thema – oder war es der Referent? Wahrscheinlich beides, denn im großräumigen Café des Wülfingmuseums in Dahlerau gab es keinen Platz mehr. Dr. Wolfgang Lohmann erklärte in seiner bekannt heiteren Art, aber doch mit der gebotenen Ernsthaftigkeit, die Zuhörer über die heute bekannten Risikofaktoren eines plötzlichen Herztodes wie auch Prophylaxe, Therapiemöglichkeiten und der allgemeinen Fitness auf.

Dazu projizierte er Abbildungen des Herzens sowie einige Texte aus der entsprechenden Fachliteratur an die Wand. Lohmann berichtete von Fällen des plötzlichen Herztodes auch in sehr jungen Jahren. Er nannte Beispiele junger Sportler, wie einer 17-jährigen Läuferin. Weiter spann er den Bogen zum Marathonläufer in schon gesetztem Alter. „Sport verursacht eine kardiologische Veränderung. Sport kann eine Vorbeugemaßnahme sein, kann aber auch Risiken bei extremem Training sein“, sagte er.

Der Mediziner riet dringend zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Leistungssport. „Sport ist gut für uns. Er kann bis zu sechs Jahren Lebensgewinn bringen“, fasste der Referent zusammen. Grundsätzlich kann der plötzlicher Herztod jeden treffen. Das Risiko nehme mit steigendem Lebensalter zu. Nicht bekannte Herzkrankheiten wie Herzmuskelerkrankung oder eine Herzschwäche seien ein Risiko. Bei jüngeren Menschen sind die häufigsten Ursachen eine Herzmuskelentzündung, Herzmuskelerkrankung oder angeborene Herzfehler.

„Der plötzliche Herztod wird häufig durch Kammerflimmern ausgelöst. Dieses kann ohne vorhergehende Herzrhythmusstörungen erfolgen“, so Lohmann. In der Ursachenforschung ziehen Mediziner eine Altersgrenze. Diese liegt bei etwa 35 Lebensjahren. Bei jüngeren Patienten sind die Herzerkrankungen die Ursache des unerwarteten Todes, bei den älteren Patienten die Koronare Herzkrankheit (KHK).

Lohmann klärte über Therapien bei Herzerkrankungen auf, die einen plötzlichen Herztod gegenwirken können. Weiter mahnte er, bei Beschwerden wie Brustschmerzen oder Luftnot unbedingt beim Kardiologen vorstellig zu werden. Seinen Vortrag beendete Lohmann mit der Vorstellung von Wiederbelebungsmaßnahmen bei Herzstillstand. „Rufen sie unverzüglich Hilfe. Alleine schaffen sie es nicht, einen Menschen Herzmassage zu geben, bis dass der Rettungswagen eintrifft“, riet er. Wolfgang Lohnmann warb abschließend für die Kardiologische Sportgruppe Radevormwald.

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