Radevormwald Haus Thiele - Einzug im März

Radevormwald · Die Eröffnung der neuen Einrichtung an der Keilbecker Straße verzögert sich um drei bis vier Monate. Fünf der geplanten 20 Plätze sind bereits vergeben. Bald sollen sich Interessierte ein Musterzimmer anschauen können.

 Höhenunterschied: Marc Weltersbach schaut vom Gelände des alten auf das neue Haus. Das Gebäude wird über ein kleines Blockheizkraftwerk und Sonnenkollektoren auf dem Dach mit Energie und Wärme versorgt.

Höhenunterschied: Marc Weltersbach schaut vom Gelände des alten auf das neue Haus. Das Gebäude wird über ein kleines Blockheizkraftwerk und Sonnenkollektoren auf dem Dach mit Energie und Wärme versorgt.

Foto: dörner

Marc Weltersbach kann es kaum erwarten, dass der Neubau an der Keilbecker Straße fertig wird. "Wir haben keine Leerstände im Haus am Siedlungsweg, sind zu 100 Prozent belegt, einige Leute mussten wir schon vertrösten", sagt der Leiter im Altenheim Haus Thiele. Eigentlich war die Eröffnung für Ende 2011 geplant, doch durch Verzögerungen bei den Bauarbeiten verschiebt sich der Einzug wahrscheinlich bis März.

Zwei Kleingruppen, zwei Etagen

Im Neubau gibt es 20 Plätze überwiegend für dementiell veränderte Menschen — aufgeteilt in zwei Kleingruppen auf zwei Etagen mit je zehn Bewohnern. In der Mitte befinden sich ein großer Aufenthaltsraum und ein Dienstzimmer. "Die Bewohner sollen sich aus dem Weg gehen, aber auch die Nähe zueinander suchen können", sagt Weltersbach. Er hat sich bewusst dagegen entschieden, dass gesunde und dementiell veränderte Menschen zusammenwohnen. "Dementiell veränderte Menschen werden ausgegrenzt, die gesunden fühlen sich gestört", sagt er.

Im Erdgeschoss befindet sich eine Terrasse. Spektakulär ist die Aussicht von oben vom alten aufs neue Haus — "das sind 15 Prozent Gefälle, die Brücke, die die Häuser verbindet, ist 16 Meter lang", sagt Weltersbach. Wer vom zweiten Untergeschoss des alten Hauses rübergeht, landet an der Keilbecker Straße im Dachgeschoss, wo auch ein Multifunktionsraum für Besprechungen und Sitzungen entsteht. "Den wollen wir auch vermieten", kündigt Weltersbach an.

Im neuen Haus leben die Bewohner in Einzelzimmern, die mit Bad 18 bis 20 Quadratmeter groß sind. Die Zimmer sind komplett ausgestattet, bis auf Bett und Nachtschrank können sich Bewohner gerne selbst einrichten. Fünf Plätze im Neubau sind schon vergeben. Weltersbach rechnet damit, dass das Haus sechs Monate nach der Eröffnung voll belegt sein wird. Bald will er ein Musterzimmer einrichten, das sich Interessierte anschauen können.

Die meisten Zimmer verfügen über bodentiefe Fenster, damit auch Rollstuhlfahrer einen freien Blick nach draußen haben. "Auf jeder Ebene gibt es eine Küche, damit sich die Bewohner unter Anleitung selbst versorgen können", sagt Weltersbach. Der Herd soll mittig im Raum stehen, damit das Riechen, Schmecken und Probieren zu einem Erlebnis wird.

Für die Betreuung der Bewohner will Weltersbach elf Vollzeitstellen für die Pflege einrichten. Bewerbungsgespräche mit examinierten Pflegekräften und Pflegehelfern laufen. Hinzu kommen Reinigungskräfte — und auch die Küche wird personell aufgestockt.

Nach Querelen wieder mehr Ruhe

Mit gespannter Erwartung blicken Bewohner und Mitarbeiter auf die Neueröffnung. "Die Stimmung im Haus hat sich nach den Querelen der vergangenen Jahre meiner Meinung nach weiter beruhigt, wobei es immer mal wieder Aufruhr durch die Vorgeschichte gibt", sagt Weltersbach. Mittlerweile habe er versucht, die Lohnschere, die bei einigen Mitarbeitern sehr weit auseinanderklaffte, auszugleichen.

(RP)
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