Radevormwald Hauptschule und GGS unter einem Dach

Radevormwald · 290 Schüler der Grundschule Stadt hatten ihren ersten Schultag mit etwa 150 Schülern der Geschwister-Scholl-Schule. Die Hermannstraße geriet deshalb gestern Morgen kurz vor acht Uhr zum Nadelöhr mit Zeitverlust für die Autofahrer.

 Mit diesem Schild werden Kinder und Eltern an der Hermannstraße begrüßt.

Mit diesem Schild werden Kinder und Eltern an der Hermannstraße begrüßt.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Gestern Morgen zogen 290 Grundschüler in das Gebäude der Geschwister-Scholl-Schule an der Hermannstraße 21 ein, nachdem ihr Standort am Dienstag aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Am Wochenende waren die Möbel in die zwölf Klassenräume gebracht worden. "Es wird ein Verkehrschaos geben", prophezeite Stefan Berghaus, stellvertretender Schulleiter, am Samstag. Die sowieso belastete Hermannstraße war gestern so befahren wie lange nicht mehr. Kaum ein Vorankommen. "Die Verkehrssituation ist katastrophal. Ich bin nicht begeistert", sagte Katrin Horn. Sie hatte ihre Tochter zu Fuß zum neuen Schulstandort gebracht und hofft auf einen guten Start in der neuen Umgebung.

Damit alle Grundschüler ihren neuen Klassenraum finden, informierten die Lehrer rechtzeitig. "Wir haben die Eltern mit Briefen und auf unserer Website informiert", sagte Leiterin Jutta Felderhoff. Ihre Kollegen halfen an verschiedenen Stellen. Kinder, an denen die Information vorbeigegangen war, holten sie an der Carl-Diem-Straße ab. "Besonders unsere Flüchtlingskinder hatten Schwierigkeiten, alles zu verstehen und an ihre Eltern weiterzugeben. Wir holen sie ab und warten solange mit dem Unterricht, bis alle sicher angekommen sind", sagte Felderhoff. Konrektor Stefan Berghaus kümmerte sich seit 7.15 Uhr um die Schulbuskinder, die am Busbahnhof hinter der Realschule ankamen. Er sammelte die Kinder der fünf verschiedenen Schulbuslinien bis 7.50 Uhr ein und führte sie zur Hauptschule. Unterwegs erklärte er den 40 Grundschülern das Realschulgebäude, die beiden großen Sporthallen und das Gebäude des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Die Viertklässler werden nach dem Sommer an einen der drei Standorte wechseln. "Merkt Euch den Weg", gab er den Kindern mit auf den Weg, "nach der vierten Stunden treffen wir uns am Eingang." Die Lehrer werden die Situation genau beobachten, ergänzte Berghaus.

Den ersten Morgen in der Geschwister-Scholl-Schule nutzte Felderhoff, um über neue Schulregeln aufzuklären. "Zwischen den Haupt- und Grundschülern gibt es ein unterschiedliches Regelwerk", sagte die Schulleiterin. Während die Jugendlichen der Hauptschule Handys benutzen und ihre Pausen im Gebäude verbringen dürfen, gilt für die Grundschüler Handyverbot, und die Pausenzeit wird an der frischen Luft verbracht. "Unsere Schüler sollen sich in der Pause bewegen und durchpusten. Auch im Winter."

Obwohl die Hauptschüler erst mit dem ersten Klingeln die Schule betreten dürfen, können die Kleinen weiter schon vor Unterrichtsbeginn in ihre Klassenräume gehen. "Das werden wir weiter so handhaben. Wir hoffen darauf, dass die Schüler mit unterschiedlichen Regeln unter einem Dach umgehen können", sagte Felderhoff.

Bis zu den Weihnachtsferien haben die Grundschüler nur vier Schulstunden pro Tag, der Sportunterricht fällt aus. Zunächst beschränken sich die Lehrer der GGS Stadt auf Deutsch, Mathematik und Sachunterricht. "Nach den Ferien richten wir vielleicht einen Sporttag ein, für den wir in unsere Sporthalle an der Carl-Diem-Straße zurückkehren", sagte die Schulleiterin. Den offenen Ganztag der GGS Stadt hat die Stadt ins Wartburghaus an die Andreasstraße verlegt. Die Kinder werden in der Gruppe dorthin geführt.

Stiller Beobachter war gestern Morgen auf der Empore der Aula des Hauptschulgebäudes Bürgermeister Johannes Mans. Er wollte sich ein Bild von der neuen Situation machen. "Wir beobachten das Ganze und hoffen auf ein gutes Zusammenwachsen", sagte er.

(trei)
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