Grüne in Radevormwald Grüne sorgen sich um Folgen des Klimawandels

Radevormwald · Die Kreistagsfraktion der Grünen bemängelt, dass in Oberberg noch zu wenig für den Schutz vor Wetterereignissen getan wird, die Folgen des Klimawandels sind. Auch die Rader Fraktion teilt diese Sorge.

 Wegen der ungewöhnlich langen Trockenheit in den vergangenen Monaten musste Olaf Stracke vom Betriebshof die Pflanzen am Schlossmacherplatz mit Wasser versorgen.

Wegen der ungewöhnlich langen Trockenheit in den vergangenen Monaten musste Olaf Stracke vom Betriebshof die Pflanzen am Schlossmacherplatz mit Wasser versorgen.

Foto: Jürgen Moll/Moll, Jürgen (jumo)

Deutliche Schritte gegen die Folgen der Klimaveränderung, das mahnt die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Grüne im Oberbergischen Kreis an. Mit einem Antrag für die Beratungen über den Kreis-Haushalt für das Jahr 2019/20 wollen die Grünen dieses Thema auf die Agenda setzen. Dabei verweisen die Fraktionsmitglieder auf den Rheinisch-Bergischen Kreis, der bei diesem Thema bereits deutlich weiter sei. „Die Verwaltung wird beauftragt, analog zum Vorgehen des Rheinisch-Bergischen Kreises Fördermittel für die Erstellung eines integrierten Klimaschutzteilkonzeptes zur Anpassung an den Klimawandel zu beantragen“, heißt es in dem Antrag. Das Ziel sei, „die im Oberbergischen Kreis auftretenden Hauptgefahren durch klimawandelbedingte Wetterphänomene wie Starkregen und Hitzestress aufzudecken, zu analysieren und auf den Oberbergischen Kreis und seine Kommunen zugeschnittene Handlungsempfehlungen zur Vorsorge zu erarbeiten.“ Außerdem fordern die Grünen den Wiedereintritt des Oberbergischen Kreises ins Klimabündnis „Allianza del Clima“. Leider sei der Kreis seinerzeit aus diesem Bündnis ausgetreten.

„Der eingetretene Klimawandel ist inzwischen durch den letzten Hitzesommer, aber auch durch lokale Starkregenereignisse vor den Sommerferien auch für die letzten Klimaskeptiker nicht mehr zu leugnen“, begründet Fraktionssprecher Helmut Schäfer. In diesem Zusammenhang solle sich die Kreisverwaltung mit dem Verein Köln/Bonn und dem Rheinisch-Bergischen Kreis abstimmen und gemeinsam Vorsorgestrategien entwerfen.

In Radevormwald zumindest hat die Stadtverwaltung bereits nach dem schweren Starkregenereignis Ende Mai begonnen, die Erstellung einer topografischen Karte in die Wege zu leiten, mit der die Risikoflächen im Stadtgebiet lokalisiert werden können (unsere Zeitung berichtete).

„Das ist absolut sinnvoll“, sagt Elisabeth Pech-Büttner, die Fraktionsvorsitzender der Grünen im Radevormwalder Rat. Sie ist ebenfalls Mitglieder der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Grüne. Auch sie erinnert sich an das jüngste Unwetter. Nicht nur im Uelfetal habe es große Probleme gegeben. „Auch an der Hermannstraße und der Ritter-von-Halt-Straße sind Keller vollgelaufen.“

Vor dem Hintergrund des Schutzes gegen die Folgen des Klimawandels erwähnt Pech-Büttner erneut das geplante Baugebiet Karthausen, dessen Bauleitplanung jüngst im Rat auf den Weg gebracht wurde. „Wir haben die Verwaltung gefragt nach den möglichen Folgen dieses Vorhabens, beispielsweise für den Wasserabfluss, aber leider wurde das alles vom Tisch gewischt.“

 Beim Unwetter in Radevormwald Ende Mai schwoll die Uelfe zu einem reißenden Gewässer an.

Beim Unwetter in Radevormwald Ende Mai schwoll die Uelfe zu einem reißenden Gewässer an.

Foto: Hildebrand

Als Kontrastprogramm konnten die Radevormwalder in den vergangenen Wochen beobachten, wie der Stand der Wupper-Talsperre durch das ungewöhnlich trockene Wetter tiefer und tiefer sank. Laut dem Wupperverband bedeutete dies für die Wasserversorgung der Stadt Radevormwald allerdings keine Bedrohung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort