Friedhof in Radevormwald Unbekannte werfen zwei Grabsteine um

Radevormwald · Auf dem reformierten Friedhof an der Hermannstraße haben sich Vandalen zu schaffen gemacht.

 Verstört mussten die Angehörigen feststellen, dass Unbekannte die Grabsteine ihrer Eltern umgestürzt hatten.

Verstört mussten die Angehörigen feststellen, dass Unbekannte die Grabsteine ihrer Eltern umgestürzt hatten.

Foto: Irmhild Galldiks

Für Angehörige ist es immer ein Schock, wenn Unbekannte sich am Grab von Familienmitglieder zu schaffen gemacht haben. Das erleben nun auch Irmhild Galldiks und ihre Verwandten. Die beiden Grabsteine auf der letzten Ruhestätte ihrer Eltern sind umgeworfen worden. Die Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde an der Hermannstraße.

„Am Donnerstag hatte ein Floristikbetrieb meine Schwester kontaktiert und ihr von den umgestürzten Steinen berichtet“, sagt Irmhild Galldiks. Die Familie benachrichtigte die Polizei. Die Tatzeit liegt zwischen 15 Uhr am Mittwoch – zu dieser Zeit hatten die Angehörigen das Grab noch unangetastet vorgefunden – und Donnerstag gegen 13 Uhr.

Irmhild Galldiks hat ein Foto der umgeworfenen Grabsteine gemacht und auf Facebook veröffentlicht. Dort gab es zahlreiche Reaktionen. Es herrscht allgemeines Unverständnis, wie man so etwas den Angehörigen antun kann. „Machen die Menschen denn vor gar nichts mehr Halt?“, fragt eine Kommentatorin. „Da hat man doch wirklich absolut keine Worte mehr für“, meint eine andere. Kommentare wie „Unglaublich“, „Pfui“, „Einfach unmöglich“ sind weitere Reaktionen, und manche sind nicht druckbar. Ein Kommentator behauptet, sogar die Gräber der Kinder des Zugunglücks seien schon von Vandalen und Dieben angetastet worden. Dies zumindest kann man bei der Verwaltung nicht bestätigen. „Von so einem Fall ist uns nichts bekannt“, sagt Christoph Grimlowski von der Ordnungsbehörde. Zum Glück seien solche Vorfälle auf Friedhöfen selten. „Vor einigen Jahren gab es mal so eine Phase“, erinnert sich Grimlowski.

Betroffen zeigt sich Dieter Jeschke, Pfarrer der reformierten Gemeinde. „In dieser Weise ist noch nie etwas auf unserem Friedhof passiert“, sagt der Geistliche. „Das ist der Gipfel der Respektlosigkeit.“ Die Polizei habe versprochen, die Situation auf dem Friedhof im Auge zu behalten, sagt der Pfarrer und hofft damit auch andere Angehörige zu beruhigen, die sich Sorgen um die Grabstätten ihrer Lieben machen.

Bemerkenswert an dem Vorfall auf dem reformierten Friedhof ist die Tatsache, dass die Täter offenbar kein Interesse daran hatten, Blumenschmuck oder Laternen aus verwertbarem Metall zu stehlen, was leider auf Friedhöfen immer wieder vorkommt. Offensichtlich sei es den Unbekannten nur um Zerstörung gegangen. „Das macht mich wütend“, sagt sie. „Nicht einmal vor der letzten Ruhe der Menschen wird Halt gemacht.“

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