Grabstätte in Radevormwald Grab wird immer wieder geschändet

Radevormwald · Die Angehörigen sind verzweifelt über die wiederholten Zerstörungen auf dem Kommunalfriedhof.

 Die Marmorplatte des Grabes wurde zertrümmert.

Die Marmorplatte des Grabes wurde zertrümmert.

Foto: Familie Blume

Wenn das Grab eines verstorbenen Familienmitgliedes angetastet wird, ist das für die Hinterbliebenen verstörend. Sigrid Blume aus Radevormwald erlebt dieses Trauma leider immer wieder. Das Grab ihres Vaters auf dem Kommunalfriedhof ist wiederholt das Ziel von Vandalismus geworden. Regelmäßig werde „alles vom Grab geklaut und die Blumen herausgerissen“, schreibt sie. Das sei seit der Bestattung des Vaters vor zwei Jahren so.

In jüngster Zeit hätten die Beschädigungen jedoch zugenommen. Im November hatte die Familie das Grab mit zwei Marmorsteinplatten hergerichtet, auf denen eine Kerzenhalterung und eine Vase befestigt wurden. Schon nach wenigen Tagen wurde Sigrid Blume von dem Steinmetz angerufen: Die Kerzenhalterung sei abgetreten worden. Im Dezember habe ihre Tochter festgestellt, dass die Vase mit einer Art Lack besudelt worden war, der nicht mehr abging.

„Am 9. März wurde dann festgestellt, dass beide Marmorsteinplatten zerstört worden sind“, berichtet Sigrid Blume. Dass immer wieder das Grab ihres Vaters zur Zielscheibe der Vandalen wird, sei auffallend. Möglicherweise handle es sich um Racheakte, doch Beweise dafür habe die verständigte Polizei bislang nicht finden können.

Vandalismus auf den Friedhöfen in Radevormwald gibt es leider immer wieder. Im August 2017 beispielsweise war das Ziel der Friedhof der katholischen Kirchengemeinde St. Marien. An zehn bis zwölf Gräbern hinterließen die Täter eine Spur der Zerstörung: zerschlagene Figuren, heruntergerissene Grablampen, zertrampelte Blumenbeete. Außerdem wurden Müll und Getränkedosen auf den Gräbern verteilt. „Seither sei es zum Glück ruhig geblieben“, sagt Lena Rummenhöller von der Friedhofsverwaltung der Gemeinde. Allerdings käme es immer wieder zu Diebstählen von Vasen, Kerzenhaltern und Blumen. „In Essen gibt es bereits einen Friedhof, der videoüberwacht wird“, sagt Rummenhöller. „Das halte ich für eine vernünftige Sache.“

  ◀  Die Marmorplatte des Grabes wurde zertrümmert.     ▶  Der Kerzenhalter wurde ebenfalls zerstört.     Fotos: Familie Blume

◀ Die Marmorplatte des Grabes wurde zertrümmert. ▶ Der Kerzenhalter wurde ebenfalls zerstört. Fotos: Familie Blume

Foto: Familie Blume

Bei der Stadt ist über eine Häufung von Vandalismus auf den Friedhöfen nichts bekannt. „Bei mir kommen eigentlich keine Beschwerden an“, versichert Marie Hoffmann, die bei der Rader Verwaltung für Friedhofsangelegenheiten zuständig ist. Auch Christoph Grimlowski vom Ordnungsamt erklärt: „Konkrete Fälle liegen uns derzeit nicht vor.“ Sollte der Täter, der das Grab der Familie Blume regelmäßig beschädigt, gefasst werden, drohe diesem auf jeden Fall ein Strafverfahren, stellt Grimlowski klar.

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