Ambulantes Hospiz in Radevormwald Neue Ideen für das Ökumenische Hospiz

Radevormwald · Georg Kalkum ist Nachfolger von Peter Steffens an der Spitze des Ambulanten Ökumenischen Hospizes in Radevormwald. Der neue Vorsitzende denkt unter anderem über einen Gesprächsdienst für Friedhofsbesucher nach.

 Georg Kalkum ist neuer Vorsitzender des Ambulanten Ökumenischen Hospizes in Radevormwald. Der Verein betreut schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen. Er bietet außerdem Weiterbildungen zum Thema Sterbebegleitung an.  Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Georg Kalkum ist neuer Vorsitzender des Ambulanten Ökumenischen Hospizes in Radevormwald. Der Verein betreut schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen. Er bietet außerdem Weiterbildungen zum Thema Sterbebegleitung an. Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Georg Kalkum ist seit der jüngsten Jahreshauptversammlung neuer Vorsitzender des Ökumenischen Hospizvereins Radevormwald. Er beerbte den Hospizmitgründer und langjährigen Vorsitzenden Peter Steffens, der aus privaten und gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren wollte. „Peter Steffens hatte mich schon im Herbst des Vorjahres gefragt, ob ich mir den Posten vorstellen könnte. Ich habe ja eine gewisse Affinität zum Thema. Zum einen, weil meine Frau ehrenamtlich im Verein tätig ist und zum anderen, weil ich selbst lange Jahre als Notfallseelsorger gearbeitet habe“, sagte Kalkum. Da er den Verein auch als ein „sehr gut geführtes Haus“ erlebe, habe er nicht lange gezögert und sich aufstellen lassen. „Wäre das ganze haupt- und ehrenamtliche Team nicht so toll organisiert und motiviert, hätte ich es nicht gemacht“, sagte Kalkum. Mit viel Respekt in der Stimme sagte er weiter: „Dieser Verein ist ein Gesamtkunstwerk.“

Daher habe er auch nicht vor, am Bestehenden etwas zu verändern. „Mir ist es aber wichtig, nicht nur den Stand zu halten, sondern auch zu sehen: Wo gibt es Bedarf? An welchen Stellschrauben muss man drehen, um diese Idee weiterzuführen?“, sagte Kalkum. So sei ihm etwa wichtig, sich in der Arbeit des Hospizvereins nicht nur auf das Thema Sterben zu begrenzen. „Tod und Leben gehören zutiefst zusammen“, sagte Kalkum. Die Trauerenden seien genauso mit im Boot, wie die Sterbenden. „Wenn wir es schaffen, das Angebot für die Trauernden auf sinnvolle Weise über das Bestehende hinaus zu erweitern, werde ich das tun“, sagte Kalkum.

Der neue Vorsitzende betonte, dass es sich dabei nicht um eine neue Richtung handele, die er einschlagen wolle, sondern um eine Weiterentwicklung des Bestehende. „Man kann beispielsweise immer davon profitieren, wenn man sich ansieht, was andere Hospizvereine machen. Der Radevormwalder Hospizverein ist immer in Entwicklung gewesen“, sagte Kalkum. Er wolle sich in seiner Rolle als neuer Vorsitzender nicht auf dem Bestehenden ausruhen, sondern gemeinsam weitergehen. Dass er ein anderer Typ Vorsitzender als Steffens sei, sei klar. „Peter Steffens kommt aus dem Kaufmännischen, ich aus der Seelsorge.“ Dennoch werde sich an der Grundausrichtung der Vereinsarbeit nichts ändern, betonte Kalkum.

Neue Ideen habe er bereits einige gesammelt, deren mögliche Umsetzungen er nun im Vorstand besprechen wolle. „Ein Thema ist etwa ‚Hospiz macht Schule‘. Das habe ich durch Freunde kennengelernt – zwei ehrenamtliche Mitarbeiter im Hospizverein gehen eine Woche lang in eine Schule und sprechen mit den Schülern über das Thema“, sagte Kalkum. Zwar könne das der Rader Verein in diesem Umfang vermutlich nicht leisten. „Aber es würde mich reizen zu sehen, was möglich ist. Ich will darüber im Vorstand sprechen.“

Eine andere Idee betreffe die günstige Lage der neuen Räumlichkeiten an der Kaiserstraße gegenüber dem Friedhof. „Vielleicht kann man da eine Art Gesprächsdienst für Friedhofsbesucher anbieten?“, sagte Kalkum.

Außerdem wolle er gemeinsam mit dem Vorstand überlegen, ob ein Angebot „Pilgertage für Trauernde“, von dem er gelesen habe, etwas für den Verein sei. „Das spricht mich an und ich frage mich, ob es hierfür Bedarf oder Kapazitäten gibt. Vielleicht können wir die Idee auch für uns aufgreifen und variieren?“ An Ideenreichtum mangelt es dem Verein also offensichtlich nicht, was man auch an den zahlreichen interessanten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sehen kann.

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